Sein Geheimnis ist der Spaß
Kamil Stoch holte seinen dritten Goldenen Adler, die Feier war kurz.
Was haben die SpringerLegenden Björn Wirkola und Helmut Recknagel mit Kamil Stoch gemein? Das Trio hat jeweils drei Mal die Vierschanzentournee gewonnen. Nur Janne Ahonen (fünf Trophäen) und Jens Weißflog (4) heben sich da noch ab. Doch übertrumpft Stoch all diese Herrschaften mit einem ganz speziellen Erfolg: So konnte der Pole 2017/18 als erst zweiter Weitenjäger der mittlerweile 69-jährigen TourneeGeschichte nach Sven Hannawald den Grand Slam, also den Sieg bei allen vier Stationen, landen.
Diesmal reichten dem Ausnahmekönner die Siege in Innsbruck und Bischofshofen, um sich den dritten Goldenen Adler zu schnappen. „Es ist ein sehr emotionaler Moment, ich bin wirklich glücklich und genieße das Skispringen. Ich danke dem gesamten Team, das einen großartigen Job gemacht hat“, sagte der 33-Jährige bei der Online-Pressekonferenz, ehe sein Handy mit dem Klingelton „Paradise City“bimmelte. „Entschuldigung, das ist meine Frau. Da muss ich kurz rangehen“, lachte der sympathische Überflieger aus Zakopane, ehe er nach einer kurzen Unterbrechung fortfuhr: „Dieser dritte Sieg ist die nächste Belohnung für meine harte Arbeit. Wir werden heute nur eine kleine Feier machen, weil es ja gleich zum Weltcup nach Titisee-Neustadt weitergeht.“Also auch im Moment des Erfolgs durch und durch Profi.
Dabei schien für den dreifachen Olympiasieger nicht immer die Sonne am SpringerHimmel. Nach einer Knöcheloperation 2015 tat sich Stoch („Luft ist mein zweites Wesen“) schwer und schaffte erst unter dem damaligen Cheftrainer Stefan Horngacher wieder den Anschluss an die Spitze. Dort fühlt sich Stoch auch sichtlich wohl, obwohl er immer wieder betont, dass „der größte Erfolg meines Lebens das private Glück ist“. Dieses trägt den Namen Ewa – sie ist seit 2010 Ehefrau und Managerin des polnischen Volkshelden, der am Ende eines langen Tages auch noch sein Erfolgsrezept preisgab: „Das ist einfach. Ich habe Spaß an dem, was ich tue. Das ist mein Geheimnis“, lächelte Stoch mit seinem Adler unterm Arm.