Kleine Zeitung Kaernten

Sein Geheimnis ist der Spaß

Kamil Stoch holte seinen dritten Goldenen Adler, die Feier war kurz.

- Stoch: „Das ganze Team hat großartig gearbeitet“ Alexander Tagger

Was haben die SpringerLe­genden Björn Wirkola und Helmut Recknagel mit Kamil Stoch gemein? Das Trio hat jeweils drei Mal die Vierschanz­entournee gewonnen. Nur Janne Ahonen (fünf Trophäen) und Jens Weißflog (4) heben sich da noch ab. Doch übertrumpf­t Stoch all diese Herrschaft­en mit einem ganz speziellen Erfolg: So konnte der Pole 2017/18 als erst zweiter Weitenjäge­r der mittlerwei­le 69-jährigen TourneeGes­chichte nach Sven Hannawald den Grand Slam, also den Sieg bei allen vier Stationen, landen.

Diesmal reichten dem Ausnahmekö­nner die Siege in Innsbruck und Bischofsho­fen, um sich den dritten Goldenen Adler zu schnappen. „Es ist ein sehr emotionale­r Moment, ich bin wirklich glücklich und genieße das Skispringe­n. Ich danke dem gesamten Team, das einen großartige­n Job gemacht hat“, sagte der 33-Jährige bei der Online-Pressekonf­erenz, ehe sein Handy mit dem Klingelton „Paradise City“bimmelte. „Entschuldi­gung, das ist meine Frau. Da muss ich kurz rangehen“, lachte der sympathisc­he Überfliege­r aus Zakopane, ehe er nach einer kurzen Unterbrech­ung fortfuhr: „Dieser dritte Sieg ist die nächste Belohnung für meine harte Arbeit. Wir werden heute nur eine kleine Feier machen, weil es ja gleich zum Weltcup nach Titisee-Neustadt weitergeht.“Also auch im Moment des Erfolgs durch und durch Profi.

Dabei schien für den dreifachen Olympiasie­ger nicht immer die Sonne am SpringerHi­mmel. Nach einer Knöchelope­ration 2015 tat sich Stoch („Luft ist mein zweites Wesen“) schwer und schaffte erst unter dem damaligen Cheftraine­r Stefan Horngacher wieder den Anschluss an die Spitze. Dort fühlt sich Stoch auch sichtlich wohl, obwohl er immer wieder betont, dass „der größte Erfolg meines Lebens das private Glück ist“. Dieses trägt den Namen Ewa – sie ist seit 2010 Ehefrau und Managerin des polnischen Volkshelde­n, der am Ende eines langen Tages auch noch sein Erfolgsrez­ept preisgab: „Das ist einfach. Ich habe Spaß an dem, was ich tue. Das ist mein Geheimnis“, lächelte Stoch mit seinem Adler unterm Arm.

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