Platz eins als Lohn für harte
Manuel Feller setzte sich mit Platz zwei im Slalom von Zagreb an die Spitze der SpezialWeltcupwertung. Sieg ging an Linus Straßer aus München. Dritter wurde Marco Schwarz vor Michael Matt.
Und wieder war er zum Greifen nahe, der erste Weltcupsieg in seiner schon von vielen Rückschlägen geprägten Laufbahn. Nach Platz zwei in Alta Badia (+0,08) und Rang vier in Madonna di Campiglio (+0,35) verpasste Manuel Feller beim Slalom in Zagreb als Zweiter den Triumph um nur eine Zehntelsekunde. Der Erfolg ist also im doppelten Sinn des Wortes nur eine Frage der Zeit für den Tiroler, der allerdings auf höherer Ebene die Top-Position für sich beanspruchen kann, denn Feller übernahm die Führung in der Slalom-Weltcupwertung. „Ein Kindheitstraum ist in Erfüllung gegangen“, jubelte der 28-Jährige, der sich nach langwierigen Rückenproblemen in den vergangenen Jahren zur nunmehrigen Hochform durchgebissen hat. „So wie die Saison angefangen hat, hätte ich mir nicht gedacht, dass ich ein paar Wochen später mit einem Roten Trikot dastehe.“Den drittplatzierten Marco Schwarz kostete ein Fehler in einer dem Kärntner an sich entgegenkommenden flachen Passage wohl den Sieg, aber die Freude über den Podestplatz überwog. „Das war ein richtig cooler Start ins neue Jahr, das nehme ich unheimlich gerne mit und gibt mir noch mehr Selbstvertrauen“, meinte Schwarz, der auch den Teamgeist in der so starken ÖSV-Slalom-Mannschaft
Linus Strasser (links) gelang mit dem Sieg in Zagreb ein unerwarteter Coup, aber Manuel Feller und Marco Schwarz waren nahe dran
hervorhob. „Das zeigt, dass wir sehr viel richtig machen, dass eine sehr gute Stimmung herrscht und dass wir uns gegenseitig pushen können.“Denn auch Michael Matt demonstrierte mit Bestzeit im zweiten Lauf sein Können. „Das ist das, was ich draufhabe“, sagte der Tagesvierte.
Den Österreichern in die Quere kam diesmal keiner der Arrivierten, sondern Linus Straßer. Der Münchner, der einst für den Kitzbüheler Skiclub seine ersten Rennen bestritt, bewegte die Brettln mit artistischer Fahrkunst über die schon ruppig gewordene Piste und feierte seinen ersten Weltcupsieg. Ein fünfter Platz war zuvor in einem Slalom das Höchste der Gefühle gewesen für den ersten deutschen Gewinner seit Felix Neureuther (Levi 2017). Im Jänner 2017 hatte Straßer ein City-Event für sich entschieden. „Es ist gespenstisch, so ruhig, ein bisschen komisch. Aber ich freue mich unglaublich“, erklärte Straßer.