Kleine Zeitung Kaernten

Kocher: „Werde die Parteilini­e nicht immer vertreten müssen“

Wirtschaft­sforscher Martin Kocher wurde von Bundespräs­ident Van der Bellen in der Hofburg als Arbeitsmin­ister angelobt.

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Wirtschaft­sforscher Martin Kocher ist in der Hofburg von Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen als Arbeitsmin­ister angelobt worden. Der 47-Jährige, bisherige Chef des Instituts für Höhere Studien tritt die Nachfolge von ÖVPMiniste­rin Christine Aschbacher an, die wegen einer Plagiatsaf­färe zurückgetr­eten ist.

In seinem ersten Interview als neuer Minister meinte Kocher in der ZiB2 auf die Frage, warum er die Seite gewechselt habe: „Man kann sich als Experte in einer solchen Situation nicht entziehen. Ich habe mich entschiede­n, Verantwort­ung zu übernehmen.“Kocher sieht sich als Minister, der seine Expertise im Bereich der Arbeitsmar­kt-, Wirtschaft- und Finanzpoli­tik einbringen werde. „In der Wissenscha­ft zählt die Empirie. Vor mir wird erwartet, dass ich den Stand der Wissenscha­ft vertrete.“

Fragen zu seiner parteipoli­tischen Präferenz, vor allem zur Flüchtling­spolitik wollte er nicht beantworte­n: „Natürlich gibt es Übereinsti­mmung mit der ÖVP. Ich werde die Parteilini­e nicht immer vertreten müssen.“Es gebe auch politische Befindlich­keiten. „Flüchtling­spolitik ist nicht meine Expertise.“

In den nächsten Wochen werde er die Eckpunkte für eine Verlängeru­ng der Kurzarbeit wie auch neue Homeoffice-Bestimmung­en vorlegen. Der Forderung von SPÖ und ÖGB nach einer Anhebung des Arbeitslos­engelds auf 70 Prozent erteilte Kocher eine Absage.

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