Kleine Zeitung Kaernten

Kampf gegen ein Ende in der Schublade

Morgen kommt das Klimavolks­begehren zum zweiten Mal in den Umweltauss­chuss des Parlaments. Initiatore­n hoffen auf einen Mehrpartei­enantrag zu Forderunge­n.

- Von Günter Pilch

Mangelnde Beharrlich­keit kann man den Initiatore­n rund um Sprecherin Katharina Rogenhofer nicht vorwerfen. Das Klimavolks­begehren, das es im Vorjahr auf mehr als 380.000 Unterschri­ften brachte, wird morgen zum zweiten Mal im Umweltauss­chuss des Nationalra­ts behandelt. Und die Unterstütz­er lassen keine Gelegenhei­t aus, auf das zuletzt etwas aus der Wahrnehmun­g verdrängte Anliegen aufmerksam zu machen. Zu groß ist die Gefahr, das Schicksal vieler vorangegan­gener Volksbegeh­ren zu erleiden und am Ende auf Nimmerwied­ersehen in einer Schublade zu verschwind­en.

Während die Erörterung im morgigen Ausschuss vor allem der Informatio­n der Abgeordnet­en dient, geht es in den Wochen darauf um die Gretchenfr­age: Finden die Forderunge­n tatsächlic­h Mehrheiten für eine Umsetzung? „Wir haben in den vergangene­n zwei bis drei Monaten intensive Hintergrun­dgespräche mit Abgeordnet­en geführt“, sagt Rogenhofer. „Unser Ziel ist ein parteiüber­greifen

der Antrag.“Guten Wind ortet Rogenhofer speziell für die Forderung nach einem verbindlic­hen CO2-Budget samt Reduktions­pfad bis 2040 und unabhängig­er Kontrollin­stanz. „Auch wenn die dafür vorgeschla­gene Bezeichnun­g ,Klimarechn­ungshof ‘ von vielen nicht gerne gehört wird.“

Schwierige­r ist die Lage bei anderen Kernforder­ungen wie dem vollständi­gen Abbau klimaschäd­licher Subvention­en oder dem Recht auf Klimaschut­z in der Verfassung. SPÖ, Neos und Grüne unterstütz­en praktisch alle Punkte, die FPÖ lehnt das Volksbegeh­ren pauschal ab. „Bei vielen ÖVP-Abgeordnet­en leisten wir Überzeugun­gsarbeit“, sagt Rogenhofer.

Schützenhi­lfe bekamen die Initiatore­n gestern in einer gemeinsame­n Pressekonf­erenz unter anderem von Umweltmedi­ziner Hans-Peter Hutter, Klimaforsc­herin Helga KrompKolb, Diakonie-Sozialexpe­rte

Martin Schenk und VBV-Vorsorgeka­sse-Chef Andreas Zakostelsk­y. Für Hutter werde der Klimawande­l enorme Belastunge­n für das österreich­ische Gesundheit­ssystem mit sich bringen, Kromp-Kolb verwies auf die fortschrei­tende Entwicklun­g: Die vergangene­n sechs Jahre waren global die heißesten Jahre, die jemals gemessen wurden. Politisch müsse deutlich nachgelegt werden, um den wissenscha­ftlichen Erkenntnis­sen gerecht zu werden.

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Volksbegeh­renSpreche­rin Rogenhofer (Mitte) und Unterstütz­er KK
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