Diese Geschichten haben die Region bewegt
Harte Einsätze für Freiwillige, große Investitionen, Besuch von Weltrang und die Flüchtlingskrise – die Kleine Zeitung war immer hautnah mit dabei.
Feuer und Flamme war die Stadtregierung im Frühjahr 2008, als die Investorengruppe Hobag mit Günther Bachmann die Pläne für das Einkaufszentrum M99 vorstellte. Zu diesem Zeitpunkt liefen schon Verkaufsgespräche für das Übungsgelände der Fahrschule Greiderer, den Häusern rund um das Areal der alten Mühle der Raiffeisengenossenschaft Osttirol (OSG), die fast eine Million kassierte. 400.000 Euro legte man für das Übungsgelände hin.
Aus Befürwortern wurden Gegner. Eine Kampagne „Stoppt das Monster M99“wurde gestartet, Auslagen mit Protestplakaten im Zentrum verklebt und eine Volksbefragung unter Bürgermeister Johannes Hibler (ÖVP) mit negativem Ausgang zur Größe des Bauvorhabens iniziiert. 2011 war Hibler nicht
mehr Bürgermeister. Vizebürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ) setzte sich bei der Bürgermeister-Stichwahl gegen ihn durch. Mit ihr übernahm erstmals in der Geschichte der Stadt Lienz nach dem Zweiten Weltkrieg die SPÖ die Regentschaft in der Liebburg.
Doch zurück zum M99: 2016 ging Projektbetreiber Hobag in Konkurs, die SES-Gruppe (Spar European Shopping Center GmbH) stieg ein und erwarb das Areal samt Flächenwidmung und bisheriger Planung. Aus dem M99 wurde das Kaufhaus Lienz. Mittlerweile ist die Rede vom Shopping-Quartier Lienz.
Mehrfach wurde ein Baubeginn für die Errichtung eines Shopping-Centers inklusive Tiefgarage mit 376 Stellplätzen und einem 3-Sterne-Plus-„Modern Style“-Hotel mit 85 Zimmern angekündigt. Zuletzt informierte die Eigentümergesellschaft rund um SES und Kronberg International, den Bau des ShoppingQuartiers auf Frühjahr 2021 zu verlegen. Grund dafür: Man wolle die Verkehrssituation während der Arbeiten für das Mobilitätszentrum nicht durch ein weiteres Großprojekt verschärfen. Einen konkreten Termin für den Baustart gibt es allerdings noch immer nicht.