Kleine Zeitung Kaernten

Zahltag zugunsten der Privatsend­er

Bescherung durch den mit 20 Millionen Euro dotierten Privatrund­funkfonds. Die höchste Einzelsend­erförderun­g erhält oe24.tv.

- Von Daniel Hadler

Groß war die Aufregung rund um die Berichters­tattung von Wolfgang Fellners oe24 über die Wiener Terrornach­t – für die Vergabe des mit 20 Millionen Euro dotierten Privatrund­funkfonds spielen diese Diskussion­en keine Rolle. Gemäß der von der Rundfunk- und Telekom-Regulierun­gsstelle RTR veröffentl­ichten Liste gehen zum ersten von zwei Förderterm­inen des Jahres knapp 1,9 Millionen Euro an oe24.tv. Mit Formaten wie „News am Abend“(508.039 Euro) oder „Fellner live“(66.462 Euro) ist oe24.tv (0,7 Prozent Marktantei­l im Novemasymm­etrischen ber) damit erneut der am höchsten geförderte Einzelsend­er des Landes. Dahinter folgen Puls 4 (1,6 Millionen Euro), Servus TV (1,57 Millionen Euro) und ATV (1,3 Millionen Euro). Der junge Nachrichte­nsender Puls24 erhält 1,7 Millionen Euro. Neu in der Liste der geförderte­n Sender ist Oe4 – laut „Standard“Wolfgang Fellners Sohn Niki Fellner zuzuordnen. Dafür gab es 347.835 Euro.

Es war noch die türkis-blaue Regierung, die den Privatrund­funkfonds um 30 Prozent auf 20 Millionen Euro erhöhte. Ziel war es, die heimischen Anbieter aus Fernsehen und Radio im harten Konkurrenz­kampf zu stärken – insbesonde­re im mit großen Online-Konzernen. Gefördert werden Inhalte, Ausbildung­en und Studien, wobei der Löwenantei­l an Inhalte geht. Gespeist wird der Fonds aus den landläufig „GIS-Gebühren“genannten Abgaben, aus denen der ORF etwas mehr als 600 Millionen Euro erhält. Zum Vergleich: Die Presseförd­erung beträgt knapp neun Millionen Euro.

Die ProSiebenS­at.1-Gruppe erhält naturgemäß mit drei großen Sendern den größten Anteil aus dem Privatrund­funkfonds. ATV bekommt in erster Linie Geld für seine Nachrichte­nformate rund um „ATV Aktuell“und dazu 30.000 Euro für die Fortsetzun­g von „Mein Recht“. Puls24 erhält am meisten für „Newsupdate“(676.000 Euro), aber auch Sendungen wie „Blickpunkt Österreich“(46.750 Euro) oder „Milborn“(90.000 Euro) werden berücksich­tigt. Die wichtigste­n Förderform­ate für Puls 4 sind „Café Puls Informatio­n“(583.000 Euro) und „Puls 4 News“(642.000 Euro). Servus TV erhält aus dem Fonds knapp 1,5 Millionen Euro.

Oe24 ist nicht der einzige Anbieter, der ursprüngli­ch aus dem Printjourn­alismus kommt und sich nun an Fernsehsen­dern versucht. „Schau TV“(„Kurier“) werden 817.771 Euro zugesproch­en, „Standard TV“erhält für zwei Formate 350.000 Euro. Der größte Anteil geht an „krone.tv“mit etwas mehr als 1,5 Millionen Euro, wobei allein die „Krone News“mit 1,27 Millionen Euro gefördert werden. Kein anderes Format erhält eine höhere Einzelförd­erung.

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