Glock: „Ich beantworte keine Prüfungsfragen“
Kathrin Glock kam trotz Corona zum U-Ausschuss nach Wien. Unter Protest und mit vielen Unterbrechungen.
Man erinnert sich an Johann Gudenus, der im Ibiza-Video den Namen Glock mit der Geste des Pistolenschießens unterlegte. Glock, so die Aussage, unterstütze die Partei. Dazu wollte der Untersuchungsausschuss des Parlaments Kathrin Glock, die Gattin des Waffenproduzenten Gaston Glock und Aufsichtsratschefin des Unternehmens, befragen.
Die junge Frau nutzte ihr Recht, zuerst das Wort zu ergreifen, zu einer Wutrede über die Tatsache, dass ihre Bitten nicht erfüllt worden war, erst am Ende der Pandemie befragt zu werden oder per Videoschaltung aus Kärnten. Sie fürchte wegen ihres 91 Jahre alten Mannes eine Ansteckung. Der Ausschuss gestattete ihr, in einem separaten Raum Platz zunehmen, flankiert von ihrem Anwalt, einer Verfahrensanwältin und einer Batterie von Desinfektionsmitteln. In kurzen Abständen desinfizierte sie ihre von Plastikhandschuhen geschützen Hände und bat hüstelnd um Pausen, um ihre FFP2Maske wechseln zu können. Dokumente, die ihr die Abgeordneten vorlegten, griff sie erst gar nicht, dann nur mit spitzen Fingern an.
Die Abgeordneten versuchten, ihre Beziehungen zur FPÖ auszuloten. Verkehrsminister Norbert Hofer hat sie ja zur Aufsichtsrätin der Austro Control ernannt. Fragen, die ihre Ahnungslosigkeit beweisen sollten, wie sie von sich mit dem Satz: „Ich beantworte keine Prüfungsfragen.“16 Jahre „harte Gaston-Glock-Schule“habe sie hinter sich und bekleide viele Führungspositionen im Familienunternehmen. Dass darunter auch die Glock Aviation ist, hält sie nicht für einen Befangenheitsgrund, obwohl die Austro Control auch dieses Unternehmen kontrollieren muss.
Am Ende entstand ein Bild guter Kontakte Glocks zu den FPÖPolitikern Norbert Hofer, Heinz Christian Strache, Herbert Kickl, aber auch zu ÖVP und SPÖ. Der Kontakt zu Strache sei nach Ibiza abgebrochen, sagte sie. Parteifinanzierung für die FPÖ oder andere Parteien stellte Glock in Abrede. Nur eine Anfrage von Heinz Christian Strache gab sie zu. Die habe sie ihren Anwälten weitergeleitet.