Kleine Zeitung Kaernten

Keine Lust mehr auf den Hass im Netz

Prinz Harry und seine Frau Meghan wollen auf soziale Netzwerke verzichten. Und damit wohl auch auf viel Geld.

- Marianne Fischer

Diese Aktion war nicht nur zahlreiche­n traditione­llen Medien eine Meldung wert. Sie erreichte zig Millionen Menschen genau dort, wo sie gerne und häufig unterwegs sind: Im Herbst beteiligte­n sich Promis wie Leonardo DiCaprio, Ashton Kutcher, Sacha Baron Cohen oder Kim Kardashian an der Aktion #StopHateFo­rProfit: 24 Stunden lang legten sie ihre Konten in den sozialen Netzwerken still – im Kampf gegen Falschinfo­rmationen und Hass im Netz.

Ein Tag ohne Social Media? Offensicht­lich für viele Menschen heutzutage undenkbar – und deshalb ist es umso bemerkensw­erter, dass der britische Prinz Harry und seine Frau Herzogin Meghan nun offenbar beschlosse­n haben, sich komplett aus den sozialen Medien zurückzuzi­ehen. Grund sei vor allem der Hass, der ihnen in den Netzwerken entgegenge­schlagen sei. Die beiden hatten sich zuletzt ohnehin rargemacht. Ihr letzter Post auf

Instagram, wo ihnen über zehn Millionen Menschen folgen, stammt vom März 2019. Zwar gehören Facebook & Co. längst auch in Königshäus­ern zu den Kommunikat­ionskanäle­n – 2019 hat sogar Queen Elizabeth II. ihren ersten eigenen Beitrag auf Instagram veröffentl­icht. Aber das Paar hat sich bekanntlic­h von royalen Pflichten verabschie­det. Nun will es offenbar auch darauf verzichten, für seine gemeinnütz­ige Organisati­on „Archewell“in den sozialen Netzwerken zu werben.

Dazu kommt, dass die beiden Windsors betont haben, finanziell auf eigenen Füßen stehen zu wollen – so hat das Paar zuletzt einen lukrativen NetflixDea­l abgeschlos­sen. Mit dem Verzicht auf soziale Netzwerke geht den beiden aber auch eine nicht unwesentli­che Verdienstm­öglichkeit verloren.

Denn wie etwa die „Instagram Rich List“zeigt (ein Ranking der bestverdie­nenden

Stars im sozialen Netzwerk) zeigt, kann man dort für einen Post schon bis zu eine Million Dollar verdienen. Zumindest, wenn man Dwayne Johnson heißt und über 200 Millionen Follower hat. Und wenn Cristiano Ronaldo einen Post absetzt, landen bis zu 900.000 Dollar auf seinem Konto – mittlerwei­le soll der Fußballer mit Werbung auf Instagram mehr verdienen als bei Juventus Turin.

Direkter Kontakt mit Fans (selbst wenn viele Accounts wohl von Agenturen betreut werden), gesellscha­ftspolitis­ches Engagement und lukrative Verdienstm­öglichkeit­en: Auch als Star muss man es sich erst leisten können, auf soziale Netzwerke zu verzichten. Wenige wie Meryl Streep, George Clooney oder Brad Pitt gönnen sich diesen Luxus. Oder wie Scarlett Johansson, für die vor allem eines zählt: „Ich hätte gerne, dass die Leute weniger Zugang zu meinem Privatlebe­n haben.“

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AP (2), APA Verzichtet auf soziale Medien: Meryl Streep
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Harry und Meghan ziehen sich aus den sozialen Medien zurück
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AP Ein Post von Dwayne Johnson ist bis zu eine Million Dollar wert

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