Stürmische Zeiten liegen hinter den 40 Gemeinden
Vom „wilden“Medienstar bis zum verheerenden Unwetter. Einmal lustig, einmal tragisch: Diese Themen spuken noch immer in unseren Köpfen herum.
Abgesehen von Corona: Was den Oberkärntnern in den vergangenen drei Jahren massiv zusetzte, waren die furchtbaren Unwetter.
Ende Oktober 2018 zog das Sturmtief Vaia eine Spur der Verwüstung durch nahezu jedes Tal. Enorme Regenfälle ließen die Wasserstände von Gail, Möll und Drau unbändig anschwellen. Rattendorf bei Hermagor stand unter Wasser, dort trat die Gail über die Ufer. In Waidegg brach ein Damm. Zwei BlackHawk-Hubschrauber flogen 80 Panzerigel und 220 mit Schotter gefüllte „Big Bags“ein, um den Damm provisorisch zu schließen. In Sachsenburg und Möllbrücke wurde man nur mittels Sandsäcken dem Hochwasser mächtig. Hub
schrauber des Heeres flogen insgesamt 195 Tonnen Material und Lebensmittel zu den Lesachtalern, die komplett von der Außenwelt abgeschnitten waren. In Lainach, Gemeinde Rangersdorf, entging man nur knapp einer Katastrophe. Dort donnerten Pkw-große Felsbrocken ins Tal. Schlamm und Geröll drangen bis in die Häuser vor. Bundesheer und die Oberkärntner Feuerwehren standen vielerorts im Dauereinsatz. Auch im Lederergraben, Gemeinde Mörtschach, bedrohte ein 60 Tonnen schwerer Fels die Menschen im Tal. Die Villacher Pioniere leiteten eine Sprengung ein.
Im Lesachtal wurde die Gailtalstraße zwischen St. Lorenzen und Maria Luggau auf etwa 100 Meter von den Naturgewalten komplett weggerissen. Bis Ende 2019 dauerte die kostspielige Wiederherstellung, da der ganze Hang rutschte. „Es wird um 1,7 Millionen Euro eine Steinschlichtung errichtet“, hieß es seitens der Geologen. Die Lesachtaler nahmen eine holprige Umfahrung mit langen Wartezeiten wegen Ampelregelungen in Kauf. Orkanartige Stürme richteten damals im Mölltal und im Lesachtal enorme Verwüstungen in den Wäldern an. Die Schäden wirken bis heute nach.