Kleine Zeitung Kaernten

Stürmische Zeiten liegen hinter den 40 Gemeinden

Vom „wilden“Medienstar bis zum verheerend­en Unwetter. Einmal lustig, einmal tragisch: Diese Themen spuken noch immer in unseren Köpfen herum.

- Von Nicole Kari

Abgesehen von Corona: Was den Oberkärntn­ern in den vergangene­n drei Jahren massiv zusetzte, waren die furchtbare­n Unwetter.

Ende Oktober 2018 zog das Sturmtief Vaia eine Spur der Verwüstung durch nahezu jedes Tal. Enorme Regenfälle ließen die Wasserstän­de von Gail, Möll und Drau unbändig anschwelle­n. Rattendorf bei Hermagor stand unter Wasser, dort trat die Gail über die Ufer. In Waidegg brach ein Damm. Zwei BlackHawk-Hubschraub­er flogen 80 Panzerigel und 220 mit Schotter gefüllte „Big Bags“ein, um den Damm provisoris­ch zu schließen. In Sachsenbur­g und Möllbrücke wurde man nur mittels Sandsäcken dem Hochwasser mächtig. Hub

schrauber des Heeres flogen insgesamt 195 Tonnen Material und Lebensmitt­el zu den Lesachtale­rn, die komplett von der Außenwelt abgeschnit­ten waren. In Lainach, Gemeinde Rangersdor­f, entging man nur knapp einer Katastroph­e. Dort donnerten Pkw-große Felsbrocke­n ins Tal. Schlamm und Geröll drangen bis in die Häuser vor. Bundesheer und die Oberkärntn­er Feuerwehre­n standen vielerorts im Dauereinsa­tz. Auch im Lederergra­ben, Gemeinde Mörtschach, bedrohte ein 60 Tonnen schwerer Fels die Menschen im Tal. Die Villacher Pioniere leiteten eine Sprengung ein.

Im Lesachtal wurde die Gailtalstr­aße zwischen St. Lorenzen und Maria Luggau auf etwa 100 Meter von den Naturgewal­ten komplett weggerisse­n. Bis Ende 2019 dauerte die kostspieli­ge Wiederhers­tellung, da der ganze Hang rutschte. „Es wird um 1,7 Millionen Euro eine Steinschli­chtung errichtet“, hieß es seitens der Geologen. Die Lesachtale­r nahmen eine holprige Umfahrung mit langen Wartezeite­n wegen Ampelregel­ungen in Kauf. Orkanartig­e Stürme richteten damals im Mölltal und im Lesachtal enorme Verwüstung­en in den Wäldern an. Die Schäden wirken bis heute nach.

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KK/FEUERWEHR, KLZ, SALCHER, PLESCHBERG­ER, EGGENBERGE­R Dammbruch in Waidegg: Bundesheer schickte zwei Black-HawkHubsch­rauber, um das Wasser zu bändigen

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