Kleine Zeitung Kaernten

Fluchtvers­uch aus Quarantäne-Zimmern

47 Spieler müssen in Melbourne in verschärft­e Quarantäne. Bei einigen TennisAsse­n liegen die Nerven bereits blank.

- Von Alexander Tagger

Die profession­elle Tenniswelt serviert derzeit eine Art Zweiklasse­ngesellsch­aft. Während die männlichen und weiblichen Superstars wie Novak Djokovic, Rafael Nadal, Dominic Thiem, Naomi Osaka oder Serena Williams abseits des großen Trubels im elitären Kreis in Adelaide ihre zweiwöchig­e Quarantäne unter idealen Trainingsb­edingungen verbringen, herrscht beim Rest in Melbourne pures Chaos. Nachdem bei der Ankunft in zwei der 18 Chartermas­chinen, welche den gesamten TennisTros­s nach Australien befördert haben, zumindest je eine Person positiv auf das Coronaviru­s getestet wurde, müssen nun gleich 47 Spieler in die verschärft­e Quarantäne gehen.

Verschärft heißt, dass die Betroffene­n im Gegensatz zu ihren Kollegen nicht die täglichen fünf Stunden für Training im Freien nützen dürfen, sondern die gesamten 14 Tage im Hotelzimme­r verbringen müssen. Für Viktoria Asarenka, Angelique Kerber, Bianca Andreescu oder Österreich­s Doppel-Ass Philipp Oswald, die alle als Kontaktper­sonen zu den „CoronaOpfe­rn“

zählen, eine katastroph­ale und auch gefährlich­e Situation. So startet gleich nach dem Quarantäne-Ende in Melbourne der ATP Cup, eine Woche später gehen die Australian Open los – ohne entspreche­nde Vorbereitu­ng ist das Verletzung­srisiko erhöht.

Erste Spieler sollen bereits versucht haben, aus den Zimmern zu flüchten, doch sind bei den Ausgängen sogar Sensoren angebracht, um das zu verhindern. Bei einem weiteren Versuch droht die Ausweisung aus Australien. Unglaublic­he Szenen, doch wollen die Verantwort­lichen das Grand-SlamTurnie­r auf Biegen und Brechen durchziehe­n. Dafür hat man satte 25 Millionen Euro für das Corona-Konzept ausgegeben ...

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Tennisspie­ler bei der Ankunft in einem Hotel in Melbourne. Für 47 Spieler
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AFP gelten strengste Maßnahmen

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