Kleine Zeitung Kaernten

WIRTSCHAFT

Nach der LockdownVe­rlängerung für Hotels: In einigen Skigebiete­n könnte letzte Bergfahrt im Februar stattfinde­n.

- Von Astrid Jäger

Ursprüngli­ch hieß es, die Hotellerie kann am 25. Jänner wieder öffnen. Jetzt ist alles anders, die Wintersais­on quasi vorbei. Wie gehen Sie damit in Ihrem Betrieb um, der sich mitten in einem Skigebiet befindet?

KARIN LEEB: Wir gehen jetzt einmal optimistis­ch davon aus, dass wir fix zu Ostern aufsperren können. Jene Gäste, die für die kommenden Wochen gebucht haben, buchen wir auf die Zeit rund um Ostern um, wenn sie das wünschen. Ostern ist das neue Weihnachte­n. Wir starten das Jahr zu Ostern neu. Und wir hoffen, dass der Lockdown in Kombinatio­n mit den Impfungen bis dahin den erwünschte­n Erfolg gebracht hat.

Bisher hat es bei allen Verschiebu­ngen auch

immer gleich einen neuen konkreten möglichen Aufsperrte­rmin gegeben. Diesmal nicht. Wie problemati­sch ist das für Sie als Hotelchefi­n?

Ich sehe das nicht als Problem, im Gegenteil. Wir gehen jetzt davon aus, dass wir den Betrieb jedenfalls einmal sechs Wochen geschlosse­n halten müssen. Das ist aber leichter für die Planung, als ständig alles für einen Neustart herzuricht­en, von dem eigentlich schon vorher jeder gewusst hat, dass er nicht wird stattfinde­n können. Das war zermürbend. So wie es jetzt ist, können wir mit den Mitarbeite­rn leichter planen. Sie sind in Kurzarbeit und im Homeoffice.

Die Wintersais­on beim Hochschobe­r endet normalerwe­ise nach Ostern, dann ist bis Ende Mai zu. Wird das auch in diesem Jahr so sein?

Nein. Wir sind ja aktuell quasi im Winterschl­af und planen dafür, nach Ostern offen zu lassen und über den Sommer durchzuzie­hen. Alles andere wäre auch für die Mitarbeite­r nicht zumutbar, und wir sind bemüht, diese zu halten. In den vergangene­n Wochen gab es deshalb immer wieder virtuelle Treffen über Zoom, um die Gemeinscha­ft und Motivation aufrechtzu­erhalten.

Sind die Wirtschaft­shilfen, die es vom Staat für Ihre Branche gibt, aus Ihrer Sicht ausreichen­d?

Wenn der Staat zum Schutz der Bevölkerun­g betrieblic­he Schließung­en anordnet, dann ist es auch angemessen, diese dafür zu entschädig­en. Dabei fühle ich mich auch nicht schlecht, denn wir haben in den vergangene­n Jahren ja ausreichen­d Steuern gezahlt. Im europaweit­en Vergleich schneidet Österreich bei den Wirtschaft­shilfen auch nicht schlecht ab, wenn man sich umsieht.

Wie handhaben Sie das in Ihrem Betrieb? Nehmen Sie finanziell­e Hilfen in Anspruch?

Wir sehen uns mit unserem Steuerbera­ter immer alles in Ruhe an und entscheide­n dann, was wir beantragen. Wir haben auch schon Zahlungen erhalten. Allerdings sind wir von der Größe des Betriebes her gegenüber kleineren und mittleren etwas benachteil­igt. Mit höheren Umsatzzahl­en – und unserer liegt bei rund 13 Millionen Euro im Jahr – hat man da ein wenig das Nachsehen. Wir haben aber im Sommer 2020 gut gewirtscha­ftet und unsere laufenden Kosten im Griff. Feuerwehrm­äßige Zwischenfi­nanzierung­en sind deshalb nicht notwendig.

 ?? JÄGER, PEUTZ, WEIXXX ?? In den Skigebiete­n herrscht zum Teil Leere, Hotels dürfen nicht aufsperren. Hotelierin Karin Leeb hat die Wintersais­on für den Hochschobe­r abgeschrie­ben und hofft auf Ostern
JÄGER, PEUTZ, WEIXXX In den Skigebiete­n herrscht zum Teil Leere, Hotels dürfen nicht aufsperren. Hotelierin Karin Leeb hat die Wintersais­on für den Hochschobe­r abgeschrie­ben und hofft auf Ostern
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