Plötzlich Medaillen-Kandidatin
Biathletin Lisa Hauser ist vor der WM in bestechender Form.
Schon seit etwas mehr als acht Jahren ist Lisa Hauser im Biathlon-Weltcup unterwegs. In konstanter Art und Weise lief die Tirolerin in die Punkteränge und auch unter die besten zehn. Nur mit einem Stockerlplatz, damit wollte es einfach nicht klappen. Wobei: In der Single-Mixed-Staffel mit Simon Eder feierte die 27-Jährige zwei Weltcupsiege – beide im Jahr 2017. Doch sind diese Siege – übertrieben gesagt – nur halb so viel wert, teilt man sie sich doch mit seinem Teampartner. In Einzelbewerben ist man hingegen voll und ganz auf sich alleine gestellt, kann nicht auf die Hilfe anderer vertrauen. „Mir haben viele gesagt, dass ich bald auch in Einzelrennen auf das Stockerl laufen werde. Ich hab selbst aber irgendwie nicht so dran geglaubt“, sagte Hauser.
Gut, dass die Experten recht behielten und es gleich in den ersten Wochen des neuen Jahres mit dem lange ersehnten Podiumsplatz geklappt hat: In Oberhof sprintete die Österreicherin zwei Mal auf Rang drei, in der Verfolgung erreichte sie ebenfalls den dritten
Platz. Es waren die ersten österreichischen Podestplätze seit dem Sieg von Katharina Innerhofer 2014 in Pokljuka. Dass Hauser dann gleich drei Mal in Serie in die Top drei lief, das konnte sie selbst kaum realisieren. „Das macht mich ein bisschen sprachlos“, sagte die sympathische Kitzbühelerin, die 2017 mit dem deutschen FairPlay-Preis ausgezeichnet wurde, nachdem sie ihrer deutschen Konkurrentin Vanessa Hinz nach einem Unfall ihren Stock gab – obwohl Hauser keine Schuld am Sturz hatte.
Ihre Top-Form will Hauser nun konservieren, Anfang Februar geht in Slowenien die Biathlon-Weltmeisterschaft in Szene. „Ich hab letztens gedacht: ,Hoffentlich habe ich die guten Leistungen nicht jetzt schon verbraucht.‘ Bis zur WM möchte ich mich schon noch verbessern.“
Eine Medaille bei der Weltmeisterschaft „hat jede Athletin im Blick. Die Dichte ist im Biathlon allerdings so hoch. Dennoch gehöre ich nun wohl zum Anwärterkreis.“