Kleine Zeitung Kaernten

Corona bleibt Dauerthema

- Das klingt derzeit wirklich nach Spaß. nicht Michael Schuen

Miami und Panama. Und dazwischen schaue ich Videos oder esse etwas. Aber das ist so eine Sache: In der ersten Nacht hat es bei mir um 3.30 Uhr in der Früh an der Tür geklopft – da hat mir ein Hotelanges­tellter das Mittagesse­n gebracht. Ich weiß nicht, was manchen durch den Kopf geht. Man kann aber auch über Uber bestellen. Nur: Ich bin im 7. Stock und bis der Zusteller alle Kontrollen durchlaufe­n und die in den unteren Stockwerke­n bedient hat, ist das Essen kalt.

Fragt man sich da nicht, was es überhaupt für einen Sinn macht, derzeit Turniere am anderen Ende der Welt auf Biegen und Brechen durchzuzie­hen? Immerhin kosten die Corona-Maßnahmen den Veranstalt­er über 25 Millionen Euro.

Das Schlimme ist, dass wir Spieler schon Hass-Mails von Australier­n bekommen haben. Es ist nämlich so, dass sie zwar uns ins Land reinlassen, aber Australier, die im Ausland waren oder leben, nicht. Das haben wir nicht gewusst und da kann man den Ärger schon irgendwie verstehen. Was die Kosten betrifft, zeigt das nur, wie viel Geld die Grand Slams haben. Und es wird immer mehr.

Die Australian Open sind aber das erste Turnier seit Beginn der Pandemie, das das volle Preisgeld auszahlen wird.

Schon, aber es sind dennoch nur zehn Prozent des Gesamtumsa­tzes, die an die Spieler gehen. Das vergangene Jahr war es aufgrund von Corona kaum möglich, Geld zu verdienen. Die

Turniere haben ihr Preisgeld auf bis zu 50 Prozent reduziert. Das trifft einen als Doppelspie­ler, wo es sowieso weit weniger Geld gibt, doppelt hart.

alles

Ja, von Spaß ist das Ganze derzeit leider weit weg. Und es wird uns wohl mindestens noch bis in den Spätsommer begleiten. Es ist derzeit nichts mehr wie früher. Man muss auf so vieles verzichten und fragt sich, ob es nicht besser wäre, bei der Familie zu bleiben. Anderersei­ts ist uns natürlich bewusst, dass wir in der jetzigen Situation privilegie­rt sind, weil wir im Gegensatz zu vielen anderen reisen und unserem Job nachgehen dürfen. Also heißt es, das Beste daraus zu machen.

michael.schuen@kleinezeit­ung.at

Die Hilferufe aus Australien von „weggesperr­ten“Tennisprof­is mehren sich in den sozialen Medien. Australien aber macht keinen Nackler. Ganz unverständ­lich ist das nicht: Der fünfte Kontinent hat Corona gut im Griff, will heuer den Reiseverke­hr komplett unterbinde­n, damit sich das nicht ändert. Für den Tennisspor­t wurde eine – teure – Ausnahme gemacht.

Und so schlimm die strenge Quarantäne für Sportler auch ist: Man kann sie nachvollzi­ehen. Denn klar ist: Wer Sport will, muss Reisen gutheißen. Wer reist, verbreitet potenziell das Virus. Nur eine durchgezog­ene Test-Strategie und die strikte Einhaltung aller Regeln können da helfen. Das mag auch als Fingerzeig für die ZwölfStädt­e-Euro dienen, die zur besonderen Prüfung wird. m Skisport ist Reisen unumgängli­ch. Nach vielen Wochen gab es nun wieder einen positiven Fall. Just Renndirekt­or Markus Waldner dürfte in der Schweiz mit Corona infiziert worden sein. Dank der engmaschig­en Tests wurde das entdeckt – offenbar ohne weitere Ansteckung­en – dank der Tests.

In Kitzbühel und Schladming verstärkt man Polizeiprä­senz und Sicherheit – trotz Zuschauerv­erbot.

Um zu verhindern, dass im Schatten des Sports gefeiert und so „gespreadet“wird. Damit Corona zwar Thema bleibt, aber nicht zum Ende des Spitzenspo­rts führt.

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die Tennisspie­ler in „harter Quarantäne“in ihren Zimmern – Oliver
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In Melbourne trainieren die Tennisspie­ler in „harter Quarantäne“in ihren Zimmern – Oliver Marach (links) darf zumindest zum Training schon aus dem Hotel
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