Corona bleibt Dauerthema
Miami und Panama. Und dazwischen schaue ich Videos oder esse etwas. Aber das ist so eine Sache: In der ersten Nacht hat es bei mir um 3.30 Uhr in der Früh an der Tür geklopft – da hat mir ein Hotelangestellter das Mittagessen gebracht. Ich weiß nicht, was manchen durch den Kopf geht. Man kann aber auch über Uber bestellen. Nur: Ich bin im 7. Stock und bis der Zusteller alle Kontrollen durchlaufen und die in den unteren Stockwerken bedient hat, ist das Essen kalt.
Fragt man sich da nicht, was es überhaupt für einen Sinn macht, derzeit Turniere am anderen Ende der Welt auf Biegen und Brechen durchzuziehen? Immerhin kosten die Corona-Maßnahmen den Veranstalter über 25 Millionen Euro.
Das Schlimme ist, dass wir Spieler schon Hass-Mails von Australiern bekommen haben. Es ist nämlich so, dass sie zwar uns ins Land reinlassen, aber Australier, die im Ausland waren oder leben, nicht. Das haben wir nicht gewusst und da kann man den Ärger schon irgendwie verstehen. Was die Kosten betrifft, zeigt das nur, wie viel Geld die Grand Slams haben. Und es wird immer mehr.
Die Australian Open sind aber das erste Turnier seit Beginn der Pandemie, das das volle Preisgeld auszahlen wird.
Schon, aber es sind dennoch nur zehn Prozent des Gesamtumsatzes, die an die Spieler gehen. Das vergangene Jahr war es aufgrund von Corona kaum möglich, Geld zu verdienen. Die
Turniere haben ihr Preisgeld auf bis zu 50 Prozent reduziert. Das trifft einen als Doppelspieler, wo es sowieso weit weniger Geld gibt, doppelt hart.
alles
Ja, von Spaß ist das Ganze derzeit leider weit weg. Und es wird uns wohl mindestens noch bis in den Spätsommer begleiten. Es ist derzeit nichts mehr wie früher. Man muss auf so vieles verzichten und fragt sich, ob es nicht besser wäre, bei der Familie zu bleiben. Andererseits ist uns natürlich bewusst, dass wir in der jetzigen Situation privilegiert sind, weil wir im Gegensatz zu vielen anderen reisen und unserem Job nachgehen dürfen. Also heißt es, das Beste daraus zu machen.
michael.schuen@kleinezeitung.at
Die Hilferufe aus Australien von „weggesperrten“Tennisprofis mehren sich in den sozialen Medien. Australien aber macht keinen Nackler. Ganz unverständlich ist das nicht: Der fünfte Kontinent hat Corona gut im Griff, will heuer den Reiseverkehr komplett unterbinden, damit sich das nicht ändert. Für den Tennissport wurde eine – teure – Ausnahme gemacht.
Und so schlimm die strenge Quarantäne für Sportler auch ist: Man kann sie nachvollziehen. Denn klar ist: Wer Sport will, muss Reisen gutheißen. Wer reist, verbreitet potenziell das Virus. Nur eine durchgezogene Test-Strategie und die strikte Einhaltung aller Regeln können da helfen. Das mag auch als Fingerzeig für die ZwölfStädte-Euro dienen, die zur besonderen Prüfung wird. m Skisport ist Reisen unumgänglich. Nach vielen Wochen gab es nun wieder einen positiven Fall. Just Renndirektor Markus Waldner dürfte in der Schweiz mit Corona infiziert worden sein. Dank der engmaschigen Tests wurde das entdeckt – offenbar ohne weitere Ansteckungen – dank der Tests.
In Kitzbühel und Schladming verstärkt man Polizeipräsenz und Sicherheit – trotz Zuschauerverbot.
Um zu verhindern, dass im Schatten des Sports gefeiert und so „gespreadet“wird. Damit Corona zwar Thema bleibt, aber nicht zum Ende des Spitzensports führt.
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