Alfons Prießner (32)
Alfons Prießner (32) vernetzt auf einer Online-Plattform Tausende Schüler mit Nachhilfe-Tutoren jedes Faches.
vernetzt auf einer OnlinePlattform Tausende Schüler mit NachhilfeTutoren jedes Faches.
Der Alltag von Schülern hat sich seit dem Beginn der Coronakrise immens verändert. Kommen nun zum Homeschooling noch schulische Probleme hinzu oder besteht in einem Fach spezieller Aufholbedarf, dann kann ein Nachhilfelehrer unterstützend zur Seite stehen. „Eltern steigen in manchen Fächern selbst oft aus und können nicht mehr helfen, außerdem will man sich in der Pubertät von Mama und Papa nicht immer gern etwas sagen lassen“, weiß auch Alfons Prießner. Der 32-Jährige ist seit Kurzem Mitglied der Geschäftsführung (Chief of Staff) von „GoStudent“, einer digitalen Lernplattform für Online-Unterricht und Nachhilfestunden – seit letztem Jahr sind diese besonders gefragt. „Man kann sagen, dass uns Corona in diesem Fall geholfen hat. Vor der Krise sahen 25 bis 30 Prozent der Eltern OnlineNachhilfe kritisch, aber inzwischen ist diese digitale Scheu auf zwei Prozent gesunken.“
Das 2016 in Wien gegründete Unternehmen GoStudent – angefangen hat alles als Hausaufgaben-WhatsApp-Gruppe – ist eine Plattform, die Schüler und Tutoren aus allen Fächern für Einzelstunden zusammenbringt. Im letzten Jahr erhielt das Unternehmen ein 13,3-MillionenEuro-Investment, welches für ein rasantes Wachstum sorgte. „Wir haben 2020 die Teamgröße auf mehr als 160 Mitarbeiter vervierfachen können, heuer wollen wir weitere 600 Leute einstellen“, erzählt Prießner, der in Wien lebt, seine Kindheit und Jugend aber auf dem Bauernhof seiner Eltern in Magdalensberg verbracht hat.
Inzwischen werden 65 Prozent des Umsatzes in Österreich, Deutschland und der Schweiz erwirtschaftet, die restlichen Kunden teilen sich auf Spanien, Frankreich, Belgien, Luxemburg, England und Irland auf, heuer will man zudem Großbritannien, Italien und Griechenland „erreichen“.
Die rund 2000 Tutoren (Freelancer) sind zum Großteil Studenten, dies ist aber keine Voraussetzung. „Alle Bewerber müssen einen mehrstufigen Test durchlaufen, der die inhaltlichen Qualifikationen behandelt, aber auch einen Persönlichkeitstest beinhaltet.“
Nach seinem Studium für Wirtschaftswissenschaften in Wien promovierte Prießner 2019 an der AlpenAdria-Universität in Klagenfurt, wo er seit rund fünf Jahren auch unterrichtet. Während der 32-Jährige mit seinem Doktorat beschäftigt war, arbeitete er zum Ausgleich am elterlichen Bauernhof mit, wobei ihm das Traktorfahren immer noch am meisten Spaß macht: „Ich habe es sehr genossen in der Heimat und bin immer wieder gerne hier, die Kärntner Berge und Seen gehen einem in Wien leider sehr ab.“