Anreize für Ausbildung, weil Kärnten Pflegekräfte braucht
Bis 2030 werden in Kärnten 4000 Pflegekräfte zusätzlich gebraucht. Land und AMS setzen auf Umschulungen und Höherqualifizierung.
Auf verschiedenen Beinen steht derzeit schon die Ausbildung für Pflegeberufe. Jetzt kommen teils neue dazu bzw. werden manche Bereiche attraktiver. Das ist notwendig, weil in Kärnten bis zum Jahr 2030 an die 4000 zusätzliche Pflegekräfte ausgebildet werden sollten, also 400 pro Jahr, wie Sozialreferentin Beate Prettner Mittwoch betonte. Derzeit schon seien pro Jahr 350 bis 380 Personen in Ausbildung. Mit neuen Maßnahmen sollen motiviert werden, sich für den „existenzsichernden Pflegeberuf“(Prettner) zu entscheiden. „Wenn man die Eignung mitbringt, ist es ein sehr schöner Beruf.“
In Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice forciert das Land nun die Pflegeausbildung parallel zu bestehenden Einrichtungen. Landeshauptmannvize Gaby Schaunig, zuständig für den Arbeitsmarkt, verwies auf eine neue Implacementstiftung zur Ausbildung von vorerst 25, später 50 Personen zu Pflegefachassistenten. Personen, die ihren Job verloren haben, sollen für den Pflegeberuf gewonnen werden. Es sei eine maßgeschneiderte Ausbildung mit Blick auf den künftigen Dienstgeber, so Schaunig. Das Land zahle 100.000 Euro, das AMS übernehme die Deckung des Lebensunterhalts der Teilnehmer, so AMS-Chef Peter Wedenig. Es gibt auch Fachkräftestipendien zur Höherqualifizierung. Von den 370 bis 390 Personen im Jahr kommen 80 Prozent aus dem Pflegebereich.
Neu ist die finanzielle Hilfe vom Land für jene, die sich in eiArbeitslose ner Bildungskarenz zu Pflegefachassistenten aufschulen lassen. Das Land federt mit bis zu 3600 Euro im Jahr die Einkommensausfälle ab. Statt der bisher ein bis zwei Lehrgänge zur Pflegefachassistenz pro Jahr, sollen es nun fünf sein, so Wedenig: In Spittal, Villach, Klagenfurt, St. Veit und Wolfsberg. 125 Frauen und Männer können damit in die Ausbildung.
Vom Bund fordert Prettner, die Pflegeausbildung an einer BHS mit Matura an öffentlichen Schulen und nicht mehr im Pilotversuch durchzuführen.
Es ist wichtig, viele Leute für den existenzsichernden Pflegeberuf zu motivieren. Wenn man die Eignung mitbringt, ist es ein sehr schöner Beruf. Beate Prettner, Sozialreferentin