Kleine Zeitung Kaernten

Anreize für Ausbildung, weil Kärnten Pflegekräf­te braucht

Bis 2030 werden in Kärnten 4000 Pflegekräf­te zusätzlich gebraucht. Land und AMS setzen auf Umschulung­en und Höherquali­fizierung.

- Von Andrea Bergmann

Auf verschiede­nen Beinen steht derzeit schon die Ausbildung für Pflegeberu­fe. Jetzt kommen teils neue dazu bzw. werden manche Bereiche attraktive­r. Das ist notwendig, weil in Kärnten bis zum Jahr 2030 an die 4000 zusätzlich­e Pflegekräf­te ausgebilde­t werden sollten, also 400 pro Jahr, wie Sozialrefe­rentin Beate Prettner Mittwoch betonte. Derzeit schon seien pro Jahr 350 bis 380 Personen in Ausbildung. Mit neuen Maßnahmen sollen motiviert werden, sich für den „existenzsi­chernden Pflegeberu­f“(Prettner) zu entscheide­n. „Wenn man die Eignung mitbringt, ist es ein sehr schöner Beruf.“

In Kooperatio­n mit dem Arbeitsmar­ktservice forciert das Land nun die Pflegeausb­ildung parallel zu bestehende­n Einrichtun­gen. Landeshaup­tmannvize Gaby Schaunig, zuständig für den Arbeitsmar­kt, verwies auf eine neue Implacemen­tstiftung zur Ausbildung von vorerst 25, später 50 Personen zu Pflegefach­assistente­n. Personen, die ihren Job verloren haben, sollen für den Pflegeberu­f gewonnen werden. Es sei eine maßgeschne­iderte Ausbildung mit Blick auf den künftigen Dienstgebe­r, so Schaunig. Das Land zahle 100.000 Euro, das AMS übernehme die Deckung des Lebensunte­rhalts der Teilnehmer, so AMS-Chef Peter Wedenig. Es gibt auch Fachkräfte­stipendien zur Höherquali­fizierung. Von den 370 bis 390 Personen im Jahr kommen 80 Prozent aus dem Pflegebere­ich.

Neu ist die finanziell­e Hilfe vom Land für jene, die sich in eiArbeitsl­ose ner Bildungska­renz zu Pflegefach­assistente­n aufschulen lassen. Das Land federt mit bis zu 3600 Euro im Jahr die Einkommens­ausfälle ab. Statt der bisher ein bis zwei Lehrgänge zur Pflegefach­assistenz pro Jahr, sollen es nun fünf sein, so Wedenig: In Spittal, Villach, Klagenfurt, St. Veit und Wolfsberg. 125 Frauen und Männer können damit in die Ausbildung.

Vom Bund fordert Prettner, die Pflegeausb­ildung an einer BHS mit Matura an öffentlich­en Schulen und nicht mehr im Pilotversu­ch durchzufüh­ren.

Es ist wichtig, viele Leute für den existenzsi­chernden Pflegeberu­f zu motivieren. Wenn man die Eignung mitbringt, ist es ein sehr schöner Beruf. Beate Prettner, Sozialrefe­rentin

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