Der Zwang zur Karte sorgt für Widerstand
Kärnten hinaus. Als Vereinschef wandte sich Putzer an die Austro Control und machte auf die Probleme vieler betroffener Flieger aufmerksam, auf Verständnis stieß er aber nicht. „Mein Vorschlag, per Paypal, EPS, Klarna oder ganz normal über IBAN-Überweisung einzuzahlen, wurde zurückgewiesen.“
Laut Austro-Control-Sprecher Markus Pohanka hätten sich Debit- und Kreditkartenzahlung bewährt, was automatisiert den Vorteil der unmittelbaren Registrierung, ohne weitere Zwischenschritte, biete.“
kategorisch
er allerdings ein, dass man die Anregung gerne aufnehmen und auch zusätzliche Zahlungsmöglichkeiten prüfen werde. Dieser Gesinnungswandel könnte auch vor dem Hintergrund der Rechtslage (siehe unten) zu sehen sein.
Putzer weist darauf hin, dass er im Verein viele ältere Menschen habe, die teilweise nicht einmal einen Computer besäßen. Für viele habe die Kreditkarte keinen Nutzen. Und es bekomme sie auch nicht jeder. „Dass man zur Gemeinschaftszahlung riet, kann doch wohl nicht die Lösung sein“, so Putzer.
Der sanfte Zwang zu Netznutzung und Karte nimmt aber beständig zu. Die ÖBB-Sparschiene etwa ist nur über Internet und nicht am Schalter verfügbar. Auch Skigebiete setzen auf Onlinezahlung, wie jüngst die Simonhöhe, die es aber kundenfreundlicher kann als die Austro Control: „Wir haben eine Notfallkassa“, betont Mitarbeiterin Angelika Dreschl, „wenn Menschen mit der Technik gar nicht zurechtkommen. Natürlich sind das oftmals Ältere, aber gerade in dieser Gruppe gibt es viele Fortschrittsbegeisterte. Erst vor Kurzem haben wir einem 87-Jährigen bei der Zahlung per App geholfen“.
Elisabeth Scheucher, Landesobfrau des Kärntner Seniorenbundes, bestätigt das Bemühen Älterer, mitzuhalten, dass sie ohne Kreditkarte an den Rand gedrängt werden, dürfe nicht sein: „Bis der Übergang vollzogen ist, muss man die Menschen dort abholen, wo sie stehen.“