„Wir brauchen Bildung“, sagt die Schülerin Lea-Sophie Rabensteiner.
Lea-Sophie Rabensteiner (10) möchte von Politikern eine Antwort: „Warum werden nie die Kinder befragt?“
Ich gehe in die 1. Klasse der Mittelschule Bad St. Leonhard. Ich finde es schrecklich, dass auch Schulen vom Lockdown betroffen sind. Wir brauchen nämlich Bildung.“
Mit diesen Worten beginnt der Leserbrief von Lea-Sophie Rabensteiner. Ihren Appell hat die Kleine Zeitung am 15. Jänner gedruckt. Doch uns hat noch etwas interessiert: Wer ist Lea-Sophie, warum hat sie diesen Brief geschrieben?
Die Zehnjährige wohnt in Bad St. Leonhard und hat noch drei jüngere Brüder. Sie liest auch die Kleine Zeitung – „nicht immer komplett, aber alles, was mich interessiert“. Vor Kurzem blieb sie bei der Leserbriefseite hängen. „Da stand, man kann seine Meinung schreiben, und das wollte ich gleich machen. Da habe ich mich in der Früh hingesetzt und habe angefangen zu schreiben, nach der Schule den Rest. Am Abend hat Papa Rechtschreibfehler ausgebessert.“
Von Corona hat LeaSophie das erste
Mal aus der Zeitung erfahren. Dass dieses
Virus unser aller Leben so verändern würde, stellte sich spätestens beim ersten Lockdown heraus.
„Der war schrecklich für mich“, sagt sie. „In der ersten Woche habe ich mir noch gedacht, ich muss mir keinen Stress machen, aber in der zweiten bin ich schon nicht mehr hinterhergekommen.“
Der Sommer begann für sie mit Langeweile. „Ich tanze gerne, das war aber nicht möglich, also habe ich wieder mit dem Reiten angefangen. Dann wurde es besser. Eine Woche habe ich auch bei meinen Großeltern verbracht.“Im September fing LeaSophie in der Mittelschule Bad St. Leonhard an, im Präsenzunterricht, was ihr gefallen hat. Aber bald kam der zweite Lockdown und mit damit auch wieder Homeschooling. „Ich kann mich daheim nicht konzentrieren. Ich lasse mich auch von anderen Sachen ablenken.“Zudem sei es schwer, etwas Neues zu lernen, wenn man keinen Lehrer neben sich hat. „Ich will mir nicht vorstellen, wie das für Erstklassler ist, die das ABC lernen müssen.“
Wie in ihrem Leserbrief wünscht sich Lea-Sophie auch diesmal am meisten, bei Politikern Gehör zu finden: „Es werden nie die Kinder gefragt. Wir brauchen Bildung, um später in einem gescheiten Beruf arbeiten zu können.“Ihren nächsten Plan hat sie bereits geschmiedet: „Ich will einen Politiker anrufen und ihm meine Meinung sagen. Ich weiß nur noch nicht, welcher es sein wird.“