Er gibt der Sparte neuen Takt vor
Andy Wankmüller (50) ist neuer Fachgruppenobmann der Sport- und Freizeitbetriebe Kärntens. Er will sie fit machen für die Neueröffnung.
Den Schwung, den er besitzt und in seiner „Tanzwelt Wankmüller“in Klagenfurt vermittelt, wird er nun umso dringender brauchen. Sind die Betriebe, die Andy Wankmüller (50) jetzt als neuer Fachgruppenobmann der Wirtschaftskammer vertritt, doch stark von der Coronakrise betroffen und kämpfen sogar mit Existenzproblemen.
Zur Sparte Sport- und Freizeitwirtschaft, die aus 35 Branchen besteht, gehören rund 1000 Unternehmen, darunter Fitness-Studios, Hochzeitsplaner und Campingplätze. Für den auf Marketing und Eventorganisation spezialisierten Tanzschulbesitzer und Betreiber eines Veranstaltungszentrums kein rutschiges Parkett, sondern eine Herausforderung, die er „gerne angenommen“hat.
„Mich reizt das. Ich möchte etwas bewirken und den Berufsstand stärken“, sagt der Optimist, der auch Bundessprecher der österreichischen Tanzschulen ist und in 15 Jahren als wortgewandter Radiomoderator bei Radio Uno und Antenne Kärnten beweisen konnte, dass er nicht nur den richtigen Takt, sondern auch den richtigen Ton treffen kann. Die Vielfalt der „kleinen, bunten Gruppe“, der auch Reitbetriebe, Bootsvermieter, Anbieter von Sportkursen und Tour-Guides angehören, fasziniert den gelernten Buch- und Offset-Drucker, der ursprünglich Repro-Fotograf werden wollte. Er möchte eine Strukturierung vornehmen, da sich manche Betriebe „falsch eingeordnet fühlen“. Als erste Aufgabe will er Bedürfnisse der Unternehmer eruieren und dafür „sorgen, dass Wünsche in Konzepte gefasst werden, und dann schauen, wie wir sie umsetzen können“.
Fragen aufgreifen, einen Gedankenund Ideenaustausch ermöglichen und eine stärkere Vernetzung untereinander sieht der sportliche Reise- und Camping-Fan, der gerne kocht, als wichtige Schritte.
Brancheninterne und -übergreifende Synergieeffekte hält der Eventprofi, der Hochzeitsfeiern organisiert und als DJ fungiert, für möglich und erstrebenswert. „Ich möchte den
auf Unternehmerebene fördern.“
Ganz oben auf der Prioritätenliste steht die Unterstützung der Betriebe bei Maßnahmen, die ihre Neueröffnung nach dem Lockdown ermöglichen. „Ich möchte alle für den Neustart fit machen.“Bei der Erarbeitung der Richtlinien für die Wiedereröffnung ist er dabei. „Wir haben Sicherheitskonzepte und Szenarien beim Tourismusministerium eingereicht. Jeder Unternehmer kann dazu beitragen, das Ansteckungsrisiko zu verringern.“Tests sieht er als „gutes Instrument, um die Gefahr zu reduzieren“. Jedoch könne keinesfalls der Unternehmer für die Tests verantwortlich gemacht werden und für die Kontrolle müsse es eine umsetzbare elektronische Lösung geben.
Dass sich die Betriebe endlich wieder auf ihr Kerngeschäft statt auf Präventionskonzepte konzentrieren, ist sein Wunsch, ebenso wie klare Regelungen der Politik, was man darf und was nicht. „Wir fordern eine Perspektive.“Branchenspezifische Unterstützung und Senkung der Mehrwertsteuer wären wichtig, um das Überleben der Betriebe zu sichern.
Ein Anliegen ist dem Tanzmeister, der schon als Kind in der Tanzschule seines Vaters Platten auflegte und selbst geAustausch bastelte Werbespots einblendete, die Existenzsicherung der Klein- und Familienbetriebe, die das Gros der Fachgruppe ausmachen.
„Ich möchte auch erreichen, dass Tanzschulen ein Qualitätssiegel vorweisen“, sagt der leidenschaftliche Disco-Fox- und Boogie-Tänzer, für den Tanzen ein gesunder Sport und „das Zweitschönste, das man zu zweit machen kann“, ist.
Nicht nur auf dem Tanz-, sondern auch auf dem gesellschaftlichen Parkett setzt der mit einer Tanzlehrerin verheiratete Vater einer 5-jährigen Tochter, für die er sich gerne den „Papaluxus“gönnt, auf Harmonie und Taktgefühl. „Konstruktive Zusammenarbeit auf Augenhöhe, niveauvolle Diskussion und Respekt sind mir wichtig.“
In der aktuellen Situation ist auch psychologisches Gespür gefragt. „Oft hilft verunsicherten Unternehmern, die aufgeben wollen, ein langes Gespräch, um ihnen Mut zu machen und Angst zu nehmen.“
Mein Wunsch ist, dass sich Betriebe wieder auf ihr Kerngeschäft und nicht auf Präventionskonzepte konzentrieren.