Grüner Kandidat flog wegen Übergriff von Liste
Aufgrund von Vorwürfen sexueller Belästigung darf ein Klagenfurter Grüner nicht kandidieren und muss den Vorstand verlassen.
Massive Turbulenzen gab es in den vergangenen Wochen bei den Klagenfurter Grünen. Ein anonymes Schreiben brachte ans Licht, dass ein Kandidat, der unter die ersten zehn für die Gemeinderatswahl gereiht und im Vorstand tätig war, einen Mitarbeiter der Kärntner Grünen sexuell belästigt haben soll.
Laut Klagenfurter GrünenChef und Spitzenkandidat
wurde daraufhin der Mann vom Vorstand aus seiner Funktion abgewählt und von der Kandidatenliste gestrichen. Es gab nur eine Gegenstimme – nämlich die des Betroffenen.
„Man muss sich ja nur in die Opfer hineinfühlen, um nachvollziehen zu können, welche Verletzung so ein Übergriff darstellt. Es war uns nicht bekannt, dass es offenbar unter Alkoholeinfluss mehrfach sexuelle Übergriffe gegenüber
Männern gegeben hat “, sagt Frey.
In der Landespartei der Grünen ist der sexuelle Übergriff mit einem Protokoll belegt. Da stellt sich die Frage, warum diese kein Veto gegen die Kandidatur und Vorstandsfunktion des Mannes in der Stadtpartei einlegte? „Das wäre nicht im Sinne des Opfers gewesen. Als der Vorfall bekannt wurde, haben wir sofort gehandelt. Doch auf Wunsch des Opfers haben wir die Angelegenheit vertraulich behandelt und intern geregelt. In so einem Fall greift der Opferschutz als Erstes“, sagt
Landessprecherin der Grünen Kärnten.
Voglauer selber hätte, sofern das Opfer das gewünscht hätte, den Vorfall sehr wohl bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Denn natürlich sei ein Tolerieren von sexueller Belästigung nicht mit GrünenWerten in Einklang zu bringen. Der Mann hat nach dem Vorfall seine Funktionen bei den Kärntner Grünen zurückgelegt und eine Sucht-Therapie begonnen. n Bezug auf seine Tätigkeit bei den Klagenfurter Grünen seien Voglauer jedoch die Hände gebunden gewesen. „Die Klagenfurter Grünen sind eine eigene Partei mit eigenem Statut, daher habe ich leider kein Durchgriffsrecht“, betont die Landessprecherin.
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