Kleine Zeitung Kaernten

„Wenige Große waren nie ganz unten“

Manuel Feller ist die Reizfigur in Österreich­s Slalom-Team. Der Neo-Sieger vor dem Rennen in Schladming über Angeln, das Meditative der Erziehung und seinen Kopf.

- Von Max Ischia/Tiroler Tageszeitu­ng zwei Inwieweit Skisport

Wie geht’s Ihrer Schulter? MANUEL FELLER: Warum der Schulter?

Ist sie nicht blau geklopft von all den Gratulante­n und jenen, die es immer schon gewusst haben? Wie es die Zeit will, ist das Ganze mehr über die sozialen Medien passiert. Außer meine Familie habe ich so gut wie keine Leute getroffen. Aber das Echo war überwältig­end und hat mich riesig gefreut.

Nach dem buchstäbli­ch märchenhaf­ten Wochenende in Flachau waren Sie gleich am Montag fischen. Wie darf man sich das vorstellen? Feller, Angel, Radio und eine Dose Bier?

Ein Bier war schon dabei. Ich baue mein Zelt auf, werfe die Angel aus, hocke ein paar Stunden da, schaue auf den See hinaus, genieße die Stille und hoffe, dass etwas beißt. Wenn ich müde bin, lege ich mich mit meinem Schlafsack auf die Liege und schlafe. Und wenn einer beißt, stehe ich auf – sonst erst in der Früh.

Und es haben gleich Prachtexem­plare gebissen? Stimmt.

Wenn Sie so in die Dunkel der Nacht blicken, worum kreisen Ihre Gedanken?

In erster Linie hoffe ich, dass ich einen Fisch fange. Deshalb bin ich ja da. Ans Skifahren denke ich am wenigsten, vielmehr versuche ich, vom ganzen Trubel wegzukomme­n und mehr oder weniger einen Reset zu machen. Schließlic­h geht’s im nächsten Rennen wieder bei null los.

Das nächste Rennen ist am Dienstag der legendäre Nachtslalo­m in Schladming. Inwieweit hat Ihr Premierene­rfolg die Erwartungs­haltung verändert?

Ich weiß, dass ich ganz vorne mitfahren kann, aber man hat in Adelboden oder im zweiten Flachau-Rennen gesehen, wie schnell ein Fehler passiert ist. Von dem her braucht man sich nicht zu erwarten, dass ich in Schladming gleich wieder aufs Podium plattle. Natürlich ist es mein Ziel, aber das gilt auch für 20 andere.

ist

Kopfsache?

Warum ich frage: Die Saison startete mit drei Nullnummer­n im RTL. Und dann erleben Sie in Alta Badia mit Platz zwei den emotionals­ten Karrieremo­ment.

Das Spiel vom Vorjahr ist ja zuvor weitergega­ngen. Ich habe Nachrichte­n bekommen, dass ich besser Maurer werden soll. Was ich aufführe, sei zum Weinen, bla, bla, bla. Ich habe aber gewusst, dass ich eigentlich in Form bin. Und wenn es dann so aufgeht und du es den Kritikern zeigen kannst, ist das schon etwas ganz Besonderes. Mein

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