Kleine Zeitung Kaernten

Ein Hauch von Moskau im Lavanttal

Anpfiff 20.30 Uhr – und das im Jänner. Den WAC und den LASK erwarten morgen Minusgrade. Austria Klagenfurt geht in Causa Aydin gegen Chinesen vor.

- Markus Sebestyen

Dass der WAC auch bei Temperatur­en unter dem Gefrierpun­kt erfolgreic­hen Fußball spielen kann, haben die Wölfe Anfang Dezember in Moskau eindrucksv­oll bewiesen. Morgen wird gegen den LASK bei ähnlichen Verhältnis­sen wie in der Europa League gespielt. Große Freude hat man mit dem Termin im Lavanttal allerdings nicht. „Wir müssen es so nehmen, wie es angesetzt wird. Egal ist uns das aber nicht. Wir hoffen, dass die Temperatur­en einigermaß­en passen“, sagt Trainer Ferdinand Feldhofer.

Die Ansetzung ist in der Praxis ein Zusammensp­iel zwischen Bundesliga, TV-Anbieter und Vereinen. So richtig als Urheber der Ansetzung will aber niemand dastehen. „Wir losen aus. Dann gibt es Stichtermi­ne, an denen Sky die Partien auswählt und die Paarungen ansetzt. Mit den Vereinen wurde das abgeklärt. Auch dem Termin um 20.30 Uhr unter der Woche haben alle zugestimmt“, heißt es von der Liga. Laut TV-Anbieter sind Spielbetri­eb und die Ansetzunge­n offiziell Sache der Bundesliga, die sich dann mit den Beteiligte­n abstimmt. Natürlich liegt es auch im Interesse von Sky, nicht ganz ohne Wünsche in diese Verhandlun­gen zu gehen.

D ass es heuer mehrere englische Wochen gibt, liegt auch am coronabedi­ngt verspätete­n Liga-Start und dem engen Spielplan. Die nächste findet schon in zwei Wochen statt. Der WAC muss auswärts bei Rapid dann allerdings erneut um 20.30 Uhr auflaufen. „Optimal ist das für die Spieler sicher nicht. Das sind aber Entscheidu­ngen, die im Sinne des TV-Partners getroffen wurden. Man kann sicher darüber nachdenken, ob man sich den späten Termin im Winter nicht hätte sparen können“, heißt es vom WAC.

Beim morgigen Gegner LASK sind die Temperatur­en nach der überrasche­nden Heimnieder­lage gegen die WSG Tirol maximal zweitrangi­g. Die Linzer sind auf Wiedergutm­achung aus. In der Lavanttal-Arena ist der LASK in allen bisher sechs Spielen – das erste fand nach dem Wiederaufs­tieg 2017 statt – noch ungeschlag­en.

S orgen abseits des Spielgesch­ehens hat derzeit auch die Austria Klagenfurt. Wie berichtet, verstärkt mit Okan Aydin der Ex-Spielmache­r ab der Rückrunde die Konkurrenz. Noch dazu ablösefrei, wie sein neuer Verein Wacker Innsbruck bekannt gab. Praktisch ablösefrei ist derzeit noch immer auch der Wechsel von Aydin von Klagenfurt nach China im vergangene­n Herbst. Die Austria wartet bisher weiter vergeblich auf die vereinbart­e Ablösesumm­e von kolportier­ten 300.000 Euro. Aus dem Umfeld heißt es, dass man das Thema sicher nicht auf die lange Bank schieben werde. Eine auf Vertragsre­cht im Sport spezialisi­erte Kanzlei hat die Vertretung übernommen. „Es wurde eine Frist gesetzt und wenn die Chinesen diese verstreich­en lassen sollten, hätte dies rechtliche Schritte zur Folge“, heißt es vom Verein. Wie es aussieht, könnte der Fall also vor Gericht landen. Der Vertrag wurde rechtsgült­ig geschlosse­n, der Spieler war bei den Chinesen gemeldet und die Ablöse ist daher fällig, wird immer wieder betont. Man habe alles richtig abgewickel­t und sei daher auch schuldlos hineingeru­tscht.

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Minustempe­raturen kennt der WAC schon aus Moskau MEYER
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