„Einmal bei der ZiB, will man nicht mehr weg“
Der Neue im Team der ZiB-Ausgaben in der Früh, um 13 und um 17 Uhr: Stefan Hartl (40) enttäuscht nur seine Kinder, wenn er sie aus dem Fernsehen nicht zurückgrüßt.
Das Team der Tages-ZiBAusgaben von ORF 2 ist nach dem Wechsel von Tobias Pötzelsberger auf das Flaggschiff wieder zu fünft. Zu Margit Laufer, die zuletzt auch mehrmals durch „ZiB Spezial“Sendungen am Abend führte, sowie Marie-Claire Zimmermann, Rosa Lyon und Peter Teubenbacher stieß kürzlich der Oberösterreicher Stefan Hartl, der schon seit 15 Jahren für die ORF-Information arbeitet.
War Nachrichtenpräsentator und -vermittler schon ein Kindheitstraum?
STEFAN HARTL: Mein Kindheitsund Jugendtraum war eigentlich, Musiker zu werden. Aber das Leben hatte andere Pläne. Und dann war rasch klar, dass ich zuerst zum und dann ins Fernsehen will. Ich freue mich wahnsinnig, dass dieser Traum jetzt wahr geworden ist. Die ZiB ist seit 15 Jahren mein berufliches Zuhause, und gerade in diesen Zeiten hat die „Zeit im Bild“eine ungeheure Bedeutung, Informationen einzuordnen und verständlich zu machen.
Sie waren als Reporter beim Buwog-Prozess im Einsatz. Waren Sie froh, als er vorerst einmal vorbei war?
Der Prozess hatte natürlich schon seine Längen. Dennoch: Unterm Strich war das schon eine spannende Erfahrung, beim größten Korruptions
der Zweiten Republik dabei zu sein. Vor allem hat mich auch die Arbeit der Richterin Marion Hohenecker beeindruckt. Und ganz vorbei ist der Prozess ja nicht, es geht jetzt an die zweite Instanz, und die Buwog wird uns sicher noch länger beschäftigen.
Laut ORF-Biografie sind Sie begeisterter Schlagzeuger. Spielen Sie denn auch in einer Band? Und welche Musikrichtung darf man sich vorstellen?
In jungen Jahren – so mit 15, 16 Jahren – habe ich in einer Punkrock-Band gespielt. Wir haben damals zwei Platten aufgenomprozess men und zahlreiche Konzerte gespielt. Das war gerade in dem Alter schon sehr cool und aufregend. Danach war ich in einer Postrock-Band. Your ten mofo hat sie geheißen und war musikalisch an die isländische Musikszene angelehnt – à la Sigur Rós. Aktuell gibt es keine fixe Band, in Zeiten von Corona ist ein kleiner Proberaum auch nicht der Platz, wo man sein sollte. Derzeit spiele ich noch am häufigsten zu Hause – allein oder mit meinem Sohn.
Was sagen denn Ihre Kinder über den Papa im Fernsehen?
Anfangs waren meine Kinder – sie sind sieben und neun Jahre alt – schon sehr aufgeregt, wenn ich im Bild war. Sie haben auch regelmäßig die Wirtschaftsnachrichten in der ZiB 13 gesehen, die ich zwei Jahre lang moderiert habe. Die beiden sind nur immer etwas enttäuscht, wenn ich aus dem Fernsehen nicht zurückgrüße.
Merken Sie schon, dass Sie nun öfter erkannt werden?
Gelegentlich sprechen mich Menschen auf der Straße an. In der Großstadt Wien kommt das weniger oft vor, als wenn ich am Land bei meinen Eltern in Eferding bin. Die haben wohl auch ordentlich die Werbetrommel gerührt und sind schon recht stolz.
Kam immer nur der öffentlichrechtliche Rundfunk infrage?
Ehrlicherweise hat sich die Frage nie gestellt. Ich kam schon während meines Studiums zum ORF und dann relativ schnell zur „Zeit im Bild“. Und zumindest mir geht es so: Wenn man Fernsehen und Nachrichten machen will und einmal bei der ZiB gelandet ist, dann will man dort auch nicht mehr weg.