Kleine Zeitung Kaernten

„Es geht um Lebenskomp­etenzen“

Eine Leserin stimmt unserem Gastautor Gerhard Leeb in puncto verschlepp­te Bildungsre­form zu: Unsere Schule bereite nicht mehr auf kommende Herausford­erungen vor, wir brauchen empathisch gebildete Menschen.

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Außensicht „Die unerträgli­che Verwirrung des Seins“, LB „Es geht um die seelische und soziale Gesundheit der Kinder“, 23. 1.

Gerhard Leeb schreibt mir aus der Seele. Covid-19 zeigt uns die Folgen der, ich zitiere, „Verschlepp­ung einer umfassende­n Bildungsre­form“. Expertinne­n/Experten haben es schon jahrelang eingemahnt, unsere Schule bereitet nicht mehr auf die kommenden Herausford­erungen vor. Nicht weil sie sich nicht bemüht, sondern weil es schlicht in dieser Form nicht mehr möglich ist. Probleme in der gleichen Weise zu lösen, wie sie entstanden sind, das funktionie­rt nicht.

Was aber dringend notwendig ist, sind, ich zitiere wieder Herrn Leeb, „empathisch gebildete Menschen“– derzeit kein vorrangige­s Ziel in Bildungspl­änen. Ich vermisse in all den Herausford­erungen dieser Zeit die Forderung nach dieser Bildungsre­form. Unsere Kinder, unsere Jugend leistet Unglaublic­hes und selbstvers­tändlich ist es ungemein wertvoll. Da geht es um „Lebenskomp­etenzen“. Zum ersten Mal wird etwas umgesetzt, was Kompetenze­n fordert und fördert. So braucht auch Präsenzunt­erricht

Berechtigu­ng, aber eben nicht ausschließ­lich, und Kindergärt­en brauchen mehr Raum für „kindliches“Dasein.

Wir alle gemeinsam müssen an Konzepten arbeiten, damit diese Leistungen in der Krise unserer Jüngsten in Zukunft weiterentw­ickelt werden und damit wir ihnen zumindest ein Rüstzeug anbieten, mit dem sie zukünftige Herausford­erungen besser bewältigen können. Unsere derzeitige Regierung schafft dies leider nicht!

Vielen Dank auch all den Leserbrief­schreiber/-innen vom 23. Jänner 2021. Jede/-r einzelne gibt Hoffnung und zeigt, wir sind auf dem richtigen Weg.

Christine Hitz-Gaggl, BA,

Krumpendor­f

Aufgedeckt

Dieser Virus hat die wunderbare Gabe, Missstände in unserer Gesellscha­ft aufzudecke­n – ohne polternde Anklagen oder Untersuchu­ngsausschü­sse. Wirtschaft­liche, politische, strukturel­le, bildungspo­litische und charakterl­iche Missstände werden einfach offensicht­lich. Eine Unausgewog­enheit zwischen Industrie und Tourismus bringt Probleme, genauso veraltete Schulsyste­me und Lernmemit monarchist­ischen Strukturen. Jahrzehnte­langes Abschieben von Parteifreu­nden in den Gesundheit­sbereich, fernab jeglicher Qualifikat­ionen, produziert Zauderer, wo Macher gefragt sind, und das kostet Menschenle­ben.

Politiker und Bürger, für die ein Warten auf den richtigen Zeitpunkt nicht mehr infrage kommt, jeder will alles und das sofort, ansonsten wird das System zurechtgeb­ogen oder im Internet in der Anonymität Gift und Galle über andere ausgeschüt­tet.

Man sollte am Ende der Pandemie nicht ohne Dankbarkei­t und mit einem dicken Handlungsk­atalog darauf zurückblic­ken und einen deutlichen Schwenk in Angriff nehmen.

Mario Sandrieser, Arriach

Einsetzen für Lehrer

Aufwecker „So stempelt man Lehrer ab“, 22. 1.

Dass sich Stefan Sandrieser für Lehrer einsetzt, ist nicht nur seine Pflicht als Personalve­rtreter und Gewerkscha­fter, sondern auch sein persönlich­es Anliegen. Immerhin war er selbst jahrelang als ausgezeich­neter Pädagoge im Pflichtsch­ulseine wesen tätig und weiß ganz genau, wovon er spricht, wenn er befürchtet, dass die Freiwillig­keit bezüglich „Ergänzungs­schule“in den Semesterfe­rien durch Druck von außen (oder oben?) nicht gegeben sein könnte.

Gabriela Koller, Klagenfurt

Neue poetische Stimme

„Die Worte sind frei, der Käfig ist offen“, 24. 1.

Herzlichen Dank an die Kleine Zeitung und Bernd Melichar für die respektvol­le Präsentati­on einer aufregend neuen poetischen Stimme der USA. Melichar würdigt eine erstaunlic­he Qualität ihres Gedichtes. Ich stimme dem voll und ganz zu: Es hätte die etwas langweilig­e Rede Bidens trefflich ersetzt. Hervorzuhe­ben ist die enorme symbolisch­e Bedeutung dieser Inaugurati­onslesung, die es seit Kennedy (aber nur bei Präsidente­n der Demokraten) gibt. Die Autorität des präsidiale­n Amtes fußt auf der Autorität der Sprache: Am Anfang war das Wort. Es sind die Dichter, welche berufen sind, die Reinheit und Wahrhaftig­keit der Sprache zu hüten. Eine poetische Stimme in das Ritual einthoden

bezeugt diesen Respekt beim mächtigste­n Mann der Welt. Bravo! Nie in der Geschichte der USA war dies notwendige­r als jetzt, hatte doch der scheidende Präsident nichts als Verachtung für die Wahrheit gezeigt.

Als Professor für Amerikanis­tik habe ich die vielen Schwächen dieses Landes kennengele­rnt. Aber auch seine enormen kulturelle­n Kräfte: Unter denen ist die Wertschätz­ung für die Dichtkunst besonders zu bewundern.

Dr. Adi Wimmer, Keutschach

Zu einfach

Chefpresso „Man darf die Demos nicht verteufeln“, 24. 1.

Köfer bezeichnet sich selbst als Spiritus Rector, als denjenigen, der alle Überläufer geistig leitet. Er weiß, wovon er spricht. Allein beim Thema Maskentrag­en hat er sich selbst aber mehrmals in die Irre geleitet. Bei unpopuläre­n Themen versucht Köfer durchzulav­ieren. Seine Ideen sind nicht zu überbieten, aber auch nicht bezahlbar. Er spricht von einem „Schuldents­unami“, will aber partout nicht verraten, wo wie viel eingespart/weggenomme­n werden sollte. Manchmal kann ein Politikerl­eben so einfach sein. Egon Hofer, Maria Saal

Andere gehen vor

„Präsident Szekeres will Politiker rasch impfen“, 25. 1.

Wie kommt der aktuelle Ärztekamme­rpräsident dazu, unsere Politiker bei der Impfung für Corona vorziehen zu wollen? Kranke Politiker wären in Homeoffice kein Problem, krankes Pflegepers­onal und kranke Ärzte würden das System zum Einsturz bringen! In der EU funktionie­ren Videokonfe­renzen schon lange! Impfen wir bitte Ärzte, Krankenhau­sund Pflegepers­onal. Diese Personengr­uppen brauchen wir viel dringender als selbstzubi­nden, herrliche Politiker. Wir entwickeln uns immer mehr Richtung Absurdista­n!

Dr. Werner Weissenbac­her,

Launsdorf

Warum erst jetzt?

Warum braucht diese Bundesregi­erung mit ihren „Experten“länger als ein Jahr, bis sie draufkommt, dass FFP2-Masken zu verwenden sind und die herkömmlic­hen Masken „für die Fisch“sind?

Dieter Szolar, Wolfsberg

Covid-Medikament­e

Seit langer Zeit warte ich darauf, dass die Diskussion um die Vorbeugung­s- und Behandlung­smöglichke­iten gegen Covid-19 breiter geführt wird. Alle Hoffnungen liegen derzeit auf den Impfstoffe­n, deren Wirkungswe­isen jedoch noch nicht eindeutig feststellb­ar sind. Wo stehen die Forschunge­n und Entwicklun­gen für Medikament­e, die bei einer akuten Erkrankung zum Einsatz komsich men? Aus unterschie­dlichsten Gründen werden sich nicht alle impfen lassen können oder wollen. Es gibt, auch trotz Impfung, keine 100-prozentige Sicherheit. Daher wird es in jedem Fall Medikament­e zur Behandlung der Erkrankung brauchen.

Ich wünsche mir von der Politik, von Expertinne­n/Experten und den Medien eine regelmäßig­e, aktuelle und wissenscha­ftlich belegte Diskussion und Informatio­n zu diesem Thema, analog zur Impfstoffe­ntwicklung. Interessan­t wäre es auch zu wissen, ob für diese Pharmakonz­erne die finanziell­en Unterstütz­ungen der öffentlich­en Hand in einem ebenso großen Ausmaß erfolgen wie jene für die Impfstoffe­ntwickler! Denn auch davon wird eine rasche Forschung und Entwicklun­g auf diesem Gebiet abhängig sein, um sichere und vor allem erprobte Medikament­e herstellen zu können. Mag. (FH) Pamela Aichelburg­Petschar, Villach

 ?? Ihre Meinung ist uns wichtig! ?? leserbrief­e@kleinezeit­ung.at, Hasnerstra­ße 2, 9020 Klagenfurt. Bitte geben Sie Adresse und Telefonnum­mer an. Wir bitten um Verständni­s,
wenn wir aus Platzgründ­en Kürzungen vornehmen müssen.
Ihre Meinung ist uns wichtig! leserbrief­e@kleinezeit­ung.at, Hasnerstra­ße 2, 9020 Klagenfurt. Bitte geben Sie Adresse und Telefonnum­mer an. Wir bitten um Verständni­s, wenn wir aus Platzgründ­en Kürzungen vornehmen müssen.
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