Auch zum Schutz der Mitarbeiter: Stadttheater Klagenfurt verlängert die Spielpause.
Stadttheater Klagenfurt verlängert die Spielpause bis Ostern. Uraufführung von „Il canto“wird in Ö1 gesendet.
Wir sehen uns in der Verantwortung, proaktiv zu agieren, um unsere Mitarbeiter und das Haus bestmöglich zu schützen.“Mit diesen Worten begründete Intendant Aron Stiehl gestern die Schließung des Klagenfurter Stadttheaters bis Ostern – und zwar als erstes Theater in Österreich, das diesen Schritt setzt. „Wir sehen ja die Entwicklung angesichts der Mutationen und der fehlenden Impfungen. Man muss nur die Vorzeichen lesen“, so Stiehl: „In Deutschland gehen schon viele Theater davon aus, dass sie in dieser Spielzeit nicht mehr aufsperren.“Man könne nicht ständig auf Halde produzieren: „Dieses Produzieren auf ein ungewisses Ziel hin, ist nicht nur wirtschaftlich schwierig, sondern auch künstlerisch unbefriedigend.“
Die Theatererhalter (Land Kärnten, Stadt Klagenfurt) hat man vorher selbstverständlich informiert„Wir wurden absolut verstanden. Es ist ja auch im Interesse von Stadt und Land, dass wir wirtschaftlich denken.“Und wenn die anderen Theater ab März öffnen? „Das kann natürlich eintreten, aber nach den derzeitigen Bedingungen haben wir, meine ich, weitsichtig gehandelt.“
Von den Vorstellungsabsagen betroffen sind unter anderem Shakespeares „Was ihr wollt“, die Kinderproduktionen „Odysseus am Sand“und „Die Schuhe der Meerjungfrau“sowie zwei Konzerte des Kärntner Sinfonieorchesters.
Die schon einmal verschobene Uraufführung von Salvatore Sciarrinos Oper „Il canto s‘attrista, perché?“soll am 4. Februar wie geplant stattfinden, allerdings ausschließlich vor Medienvertretern. Ö1 wird die Generalprobe aufzeichnen und voraussichtlich am 23. Februar senden: „Durch diese Kooperation mit Ö1 können wir dieses Kunstwerk auch in Zeiten von Corona dem Publikum zugänglich machen,“so Aron Stiehl: „Immerhin werden wir diese Uraufführung haben und man wird sie im Radio hören können. Das ist ein gutes Gefühl: Wir arbeiten nicht umsonst.“
Ab 8. April würde man Shakespeares „Was ihr wollt“spielen (anstelle von Schnitzlers „Reigen“), danach den bereits geprobten „Barbier von Sevilla“. Außerdem noch geplant: die Operette „Der Vogelhändler“(Premiere am 29. April).