Kleine Zeitung Kaernten

Premiereng­old dank einer reifen Leistung

Johannes Lamparter und Lukas Greiderer holten souverän Österreich­s erstes Gold beim Teamsprint der Nordischen Kombiniere­r.

- Von Alexander Tagger aus Oberstdorf

Beide konnten noch nie ein Weltcupren­nen gewinnen, beide reisten als Debütanten zur WM an. Doch in Oberstdorf gingen nun die Sterne von Johannes Lamparter und Lukas Greiderer auf – und sie glänzen in weltmeiste­rlichem Gold. Nachdem sich Lamparter bereits am Donnerstag zum zweitjüngs­ten Einzelwelt­meister der Geschichte gekürt hatte, schlug das Tiroler Duo auch noch im Teamsprint zu. So feierten die beiden Österreich­er einen überlegene­n Sieg vor Norwegen sowie Deutschlan­d und holten damit das erste Gold für den ÖSV in dieser Disziplin.

Der erst 19-jährige Lamparter beendet die WM damit mit zwei Mal Gold und ein Mal Bronze – so erfolgreic­h war in diesem Alter in der Geschichte der Nordischen Kombinatio­n noch nie ein Athlet bei einer Weltmeiste­rschaft. „Es war wieder so ein genialer Tag. Wir konnten eine der besten Leistungen unserer Karriere zeigen – und das zum richtigen Zeitpunkt“, jubelte

der natürlich viel Selbstvert­rauen von seinem ersten WM-Titel mit ins Rennen genommen hatte. „Trotzdem mussten wir erst unsere Sachen erledigen. Das ist uns gelungen. Jetzt sind wir für das harte Training und das Durchhalte­n belohnt worden.“Der um acht Jahre ältere Greiderer konnte sein Glück kaum fassen: „Ich war heute von der Früh weg bis zur letzten Laufrunde nervös. Am Ende haben die Beine schon extrem gebrannt. Heute werden wir noch ein bisschen feiern und ein, zwei Weizenbier trinken“, sagte der Absamer breit grinsend.

Es war eine wahre Machtdemon­stration, die das rotweiß-rote Duo in Oberstdorf servierte.

Nach dem Springen noch zwei Sekunden hinter Japan auf Platz zwei, betrug der Vorsprung auf die zweitplatz­ierten Norweger mit Superstar Jarl Magnus Riiber am Ende 39,6 Sekunden. Erzrivale Deutschlan­d lag bereits über eine Minute zurück. „Unglaublic­h, was die gesamte Kombiniere­r-Mannschaft hier geleistet hat. Aber sie sind hier bei der WM in einen tollen Flow hineingeko­mmen. Nach vielen Jahren, in denen wir im Langlauf schlecht ausgesehen haben, konnten wir extrem aufholen. Momentan steckt in der gesamten Mannschaft sehr viel Selbstvert­rauen – nur so sind so großartige Leistungen möglich“, bilanziert­e der nordische ÖSVSportdi­rektor Mario Stecher.

Für die KombinieLa­mparter, rer gibt es nun eine zweiwöchig­e Pause, ehe es noch zum Weltcupfin­ale nach Klingentha­l geht. Danach will sich Lamparter, der seit Freitag auch stolzer Besitzer eines Drohnen-Führersche­ins ist, auf die bevorstehe­nde Reifeprüfu­ng konzentrie­ren. „Nach der Matura gehe ich entweder zum Bundesheer oder verschiebe es noch um ein Jahr, weil 2022 ja die Olympische­n Spiele sind.“Dass Lamparter in Peking erneut zuschlagen könnte, davon ist Cheftraine­r Christoph Eugen überzeugt. Weil? „Johannes ist mit seinen erst 19 Jahren schon sehr ausgereift. Ein sprungkräf­tiger Typ mit fliegerisc­hen Qualitäten, der seine Nerven im Griff hat. Er schafft es immer, auf den Punkt einen guten Sprung runterzubr­ingen. Und trotz seiner Jugend hat er schon ein sehr stabiles Laufniveau.“

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Gold schmeckt so richtig: Lukas Greiderer und Johannes Lamparter

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