Premierengold dank einer reifen Leistung
Johannes Lamparter und Lukas Greiderer holten souverän Österreichs erstes Gold beim Teamsprint der Nordischen Kombinierer.
Beide konnten noch nie ein Weltcuprennen gewinnen, beide reisten als Debütanten zur WM an. Doch in Oberstdorf gingen nun die Sterne von Johannes Lamparter und Lukas Greiderer auf – und sie glänzen in weltmeisterlichem Gold. Nachdem sich Lamparter bereits am Donnerstag zum zweitjüngsten Einzelweltmeister der Geschichte gekürt hatte, schlug das Tiroler Duo auch noch im Teamsprint zu. So feierten die beiden Österreicher einen überlegenen Sieg vor Norwegen sowie Deutschland und holten damit das erste Gold für den ÖSV in dieser Disziplin.
Der erst 19-jährige Lamparter beendet die WM damit mit zwei Mal Gold und ein Mal Bronze – so erfolgreich war in diesem Alter in der Geschichte der Nordischen Kombination noch nie ein Athlet bei einer Weltmeisterschaft. „Es war wieder so ein genialer Tag. Wir konnten eine der besten Leistungen unserer Karriere zeigen – und das zum richtigen Zeitpunkt“, jubelte
der natürlich viel Selbstvertrauen von seinem ersten WM-Titel mit ins Rennen genommen hatte. „Trotzdem mussten wir erst unsere Sachen erledigen. Das ist uns gelungen. Jetzt sind wir für das harte Training und das Durchhalten belohnt worden.“Der um acht Jahre ältere Greiderer konnte sein Glück kaum fassen: „Ich war heute von der Früh weg bis zur letzten Laufrunde nervös. Am Ende haben die Beine schon extrem gebrannt. Heute werden wir noch ein bisschen feiern und ein, zwei Weizenbier trinken“, sagte der Absamer breit grinsend.
Es war eine wahre Machtdemonstration, die das rotweiß-rote Duo in Oberstdorf servierte.
Nach dem Springen noch zwei Sekunden hinter Japan auf Platz zwei, betrug der Vorsprung auf die zweitplatzierten Norweger mit Superstar Jarl Magnus Riiber am Ende 39,6 Sekunden. Erzrivale Deutschland lag bereits über eine Minute zurück. „Unglaublich, was die gesamte Kombinierer-Mannschaft hier geleistet hat. Aber sie sind hier bei der WM in einen tollen Flow hineingekommen. Nach vielen Jahren, in denen wir im Langlauf schlecht ausgesehen haben, konnten wir extrem aufholen. Momentan steckt in der gesamten Mannschaft sehr viel Selbstvertrauen – nur so sind so großartige Leistungen möglich“, bilanzierte der nordische ÖSVSportdirektor Mario Stecher.
Für die KombinieLamparter, rer gibt es nun eine zweiwöchige Pause, ehe es noch zum Weltcupfinale nach Klingenthal geht. Danach will sich Lamparter, der seit Freitag auch stolzer Besitzer eines Drohnen-Führerscheins ist, auf die bevorstehende Reifeprüfung konzentrieren. „Nach der Matura gehe ich entweder zum Bundesheer oder verschiebe es noch um ein Jahr, weil 2022 ja die Olympischen Spiele sind.“Dass Lamparter in Peking erneut zuschlagen könnte, davon ist Cheftrainer Christoph Eugen überzeugt. Weil? „Johannes ist mit seinen erst 19 Jahren schon sehr ausgereift. Ein sprungkräftiger Typ mit fliegerischen Qualitäten, der seine Nerven im Griff hat. Er schafft es immer, auf den Punkt einen guten Sprung runterzubringen. Und trotz seiner Jugend hat er schon ein sehr stabiles Laufniveau.“