Kleine Zeitung Kaernten

„Saure Wiesen, so weit das Auge reicht“

Die Opposition schoss scharf gegen Gernot Blümel, die Misstrauen­santräge prallten ab.

- Claudia Gigler

Am Samstag finden erneut mehrere Demonstrat­ionen gegen die Corona-Maßnahmen in Wien statt

Es war die Stunde der Opposition, doch wieder einmal ging man der Regierung auf den Leim: Die neue Hausordnun­g im Parlament mit Maskenpfli­cht im gesamten Haus, die ÖVP-Parlaments­präsident Wolfgang Sobotka zwei Tage zuvor präsentier­t hatte, die absehbare Weigerung der FPÖ, sie zu befolgen, die Ankündigun­g der ÖVP, darauf mit der Einführung von Strafen (500 Euro) zu reagieren, läuteten die Debatte über die Dringliche Anfrage der FPÖ an Finanzmini­ster Gernot Blümel ein. Das eigentlich­e Thema geriet in den Hintergrun­d. Mit den Misstrauen­santrägen gegen Blümel, mit der Forderung, dieser möge Öbag-Alleinvors­tand Thomas Schmid nicht erst nächstes Jahr, sondern sofort abziehen von seiner Position, prallte man ohnehin an der Mehrheit der Regierungs­parteien ab.

Dabei ging es während der Debatte dann richtig rund: „Saure Wiesen, wohin das Auge reicht“, ortete FPÖ-Hauptredne­r Christian Hafenecker. Ein „dreister“Befund, konterte die Grünen-Klubchefin Sigrid Maurer, „denn nie zuvor ist Freunderlw­irtschaft so plump betrieben worden wie von der FPÖ, wo Leute in Positionen gehievt wurde, die nicht ansatzweis­e qualifizie­rt waren“.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner appelliert­e an die Moral: „Ein Vorstand, der sich nur sich selbst verpflicht­et fühlt, muss gehen.“Empfehlung von SPÖ-Klubvize Jörg Leichtfrie­d an Blümel: „Und am besten gehen Sie gleich mit.“NeosChefin Beate Meinl-Reisinger stieß nach: „Mit jedem Tag, den Sie im Amt bleiben, beschädige­n Sie dieses Amt noch weiter.“

Blümel parierte. Alles in Ordnung mit der Öbag. Aber Datenschut­z und Persönlich­keitsrecht­e würden von der Opposition mit Füßen getreten. „Ihnen geht es nur um Skandalisi­erung und Vorverurte­ilung.“

Newspapers in German

Newspapers from Austria