Wenn Systeme nicht kommunizieren
Kathrin Stainer-Hämmerle wird in der Kleinen Zeitung dahin gehend zitiert, dass Hausärzte in Kärnten zwar impfen wollen, aber nicht sagen, wen. Unter anderem auf diese Aussage stützt sie ihre Forderung nach Aufklärung der Bevölkerung mit Digitalisierungsskepsis.
Was diese angebliche Weigerung der Bekanntgabe von Geimpften mit der Digitalisierungsskepsis der Bevölkerung zu tun hat, verrät uns die Politikwissenschaftlerin dabei vielleicht deswegen nicht, weil es gar keinen Zusammenhang gibt (die schönste Digitalisierung würde überhaupt nichts nützen, wenn die Ärzte sich wirklich weigern würden).
Der hinkende Vergleich selbst erweist sich damit wie viele andere „Expertenkommentare“in
der Pandemie lediglich
„Hausärzte
als entbehrlich. Schlimmer
wollen nicht allerdings ist der
dieselben Daten damit verbundene unverständliche
mehrmals aufzeichnen Versuch, unter
Verwendung von Halbwahrheiten und an gerade impfenden
verschiedene Ärzten zu unterstellen,
Stellen übermitteln sie würden Erfolge müssen.“in der Bekämpfung des
Virus verhindern. Es stimmt nämlich nicht, dass Hausärzte verschweigen, wen sie impfen. Das können sie gar nicht: Sie sind im Gegenteil dazu verpflichtet, die Daten der Geimpften in das elektronische Impfregister einzutragen, und machen das auch. Die Ärzte wollen nur nicht dieselben Daten mehrmals aufzeichnen und an verschiedene Stellen übermitteln müssen, nur weil diese Stellen ihre Informationen nicht selbst abgleichen können oder wollen. s ist also keine mangelnde Digitalisierung zu beklagen, sondern eine mangelnde Vernetzung. Der Stainer-Hämmerle’sche Vorwurf sollte sich daher eher dagegen richten, dass die verschiedenen digitalen Systeme, die bereits (offenbar ohne ihr Wissen) existieren, nicht miteinander kommunizieren können. Und dafür können die Hausärzte nichts.
Das hätte sich durch ein bisschen Recherche auch von der Politikwissenschaftlerin herausfinden lassen.
Eist Präsidentin der Kärntner Ärztekammer und Fachärztin für Allgemeinchirurgie, Herzund Gefäßchirurgin am Klinikum Klagenfurt