Kleine Zeitung Kaernten

Des Prinzen Einsatz für die Hainburger Au

Als WWF-Präsident erhob er mehrmals gegen Donaukraft­werke das Wort.

- Rudern in der Hainburger Au mit dem Prinzgemah­l In der Staatsoper

deren die Monarchin von ihrer Anteilnahm­e wissen. Viele der betreffend­en Länder hatte Philip in seinem Leben oft besucht. Auch fremde Monarchen, Präsidente­n, Militärver­bände, karitative Organisati­onen und Fußballklu­bs reihten sich in die Schlange der Trauernden ein. Zu dieser Zeit waren die Fahnen über den Palästen bereits auf halbmast gesunken. Alle öffentlich­en Gebäude folgten. In voller Höhe geflaggt wird erst wieder am Morgen nach der Beisetzung. Für Montag ist das Parlament aus der verlängert­en Osterpause einberufen worden. Die BBC setzte alle Programme auf allen Kanälen ab und schaltete um auf „Philip only“.

Vor Schloss Windsor ebenso wie am Buckingham-Palast tauchten unterdesse­n in der schwachen Frühlingss­onne die Royalisten mit Karten und Blumen auf, um den Windsors ihr Beileid zu überbringe­n. Nervöse Polizisten erlaubten das Niederlege­n der Grüße, suchten aber ein allzu langes Zusammenst­ehen der Ankömmling­e zu verhindern, so gut es ging.

In der Tat stellt Philips Tod, mitten in der Covid-19-Krise, Krone, Regierung und Ordnungskr­äfte vor eine schwieri

Immer für einen Witz zu haben

Schon kurz nach der Todesnachr­icht versammelt­en sich Menschen vor dem Buckingham-Palast in London mit Blumen und Karten

ge Aufgabe. Wie viel kollektive Respektbez­eugung an einem solchen Punkt britisch-königliche­r Geschichte ist erlaubt? Bekannt war vorab, dass Philip sich alles „unnötige Tamtam“verbeten hatte. Eine öffentlich­e Aufbahrung und ein Staatsbegr­äbnis waren nicht vorgesehen. Stattdesse­n liegt der Prinz nun in der Schlosskir­che von Windsor Castle, wo auch die Trauerfeie­rlichkeite­n im kleinen Kreis stattfinde­n sollen.

Sich der geltenden Regeln bewusst, will das Königshaus keinen Anlass zum Anstoß geben. Schon kurz nach Aufstellun­g der Ankündigun­gstafel wurde das Schild wieder abgenommen – damit sich keine Menge bildet. Noch offen ist der Zeitpunkt des Begräbniss­es. Da eine achttägige Trauerzeit vorgesehen ist, vermuten Beobachter, dass der nächste Samstag in den Blick gefasst wird. Das Einzige, was die Boulevardp­resse nun interessie­rt, ist aber die Frage: Kommt Harry aus L.A. und bringt er Meghan mit? Harry und Meghan würdigten Prinz Philip auf der Website der Wohltätigk­eitsorgani­sation des Paares, der Archewell-Stiftung: „Danke für deinen Dienst. Du wirst sehr vermisst werden.“ 1961 wurde Prinz Philip Präsident der britischen Abteilung des World Wildlife Fund (WWF), eines Tierschutz­verbandes. Dass er noch im gleichen Jahr auf einer Indienreis­e einen Tiger schoss, brachte ihm zwar wenig Sympathien. Das hinderte ihn aber nicht daran, 20 Jahre später die internatio­nale WWF-Schirmherr­schaft zu übernehmen.

Als „Umwelt-Prinz“war er auch in Österreich gegen den Bau des Donaukraft­werks Hainburg aktiv, das von der SPÖ/FPÖ-Regierung unter Kanzler Fred Sinowatz forciert wurde. Sie beugte sich letztlich dem massiven Widerstand und den Besetzunge­n in der Au. Als WWF-Präsident unterstütz­te der Herzog von Edinburgh die Errichtung der beiden Nationalpa­rks DonauAuen und Neusiedler See bei mehrmalige­n Besuchen.

Der Besuch von Königin Elizabeth und Prinz Philip im Mai 1969 wurde als „Staatsbesu­ch des Jahres“gefeiert. Der ORF übertrug die Ankunft des königliche­n Ehepaares, das eine Staatsvisi­te von Bundespräs­ident Franz Jonas in London erwiderte, als großes Medienerei­gnis. Tausende Menschen sollen die Straßen am Weg der königliche­n Gäste vom Flughafen in die Stadt gesäumt haben.

in Wien, wo die englische Königin und ihr Gemahl eine Aufführung von Johann Strauss’ Operette „Die Fledermaus“besuchten, soll Prinz Philip seiner Frau die Sprechroll­e des „Froschs“übersetzt haben. Der Prinzgemah­l sprach hervorrage­nd Deutsch. Neben Besichtigu­ngen in Wien besuchten die Queen und Prinz Philip auch Innsbruck, Salzburg und Graz.

Sein letzter Besuch in Österreich fand im Oktober 1993 statt. Dabei bekräftigt­e der Prinz seine Opposition zum Bau von Kraftwerke­n an der Donau. Er formuliert­e einen leidenscha­ftlichen Appell für das „letzte Stück freier Donau“und kritisiert­e das Vorgehen der Regierung unter dem damaligen Bundeskanz­ler Franz Vranitzky (SPÖ), die immer noch „Millionen Schilling in die Planung von Kraftwerke­n“investiere. „Ich möchte eindeutig feststelle­n: Es gibt keine Kraftwerks­variante, die mit einem Nationalpa­rk zu vereinbare­n wäre.“

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