Die Deutschen bremsten Österreichs Fall
Ohne Deutschlands Stärke in Übersee stünde Österreichs Wirtschaft schlechter da. Wo beide Länder mehr an einem Strang ziehen wollen.
dreas Tostmann lässt die Tür aber einen Spalt offen: Sollte es auf dem Weg zur Schließung „zügig eine Abbiegung geben“, versperre man sich dem nicht, sagt er in der „Süddeutschen“.
Gabriel Felbermayr, Chef des Kieler Weltwirtschaftsinstituts und designierter Leiter des Wifo, sieht das Abstimmungsergebnis sehr kritisch. Der Ökonom, der aus dem Bezirk Steyr-Land kommt, betont: „Das ist ein Vorgang, der Sorge macht, und wo man sich fragen muss, ob die Mitarbeiter von MAN, die jetzt abgestimmt haben, die gesamtwirtschaftliche Sicht eingenommen haben. Es geht nicht nur um ihre Jobs“, sagt Felbermayr. Neben den gut 2000 direkt Betroffenen hingen durch Zulieferbetriebe insgesamt 8000 bis 9000 Beschäftigte an der MAN-Fertigung.
Die Sozialpartner drängen unterdessen auf die Rückkehr an den Verhandlungstisch. Der oberösterreichische AK-Präsident Johann Kalliauer betont: „Ich gehe davon aus, dass es für Steyr eine Lösung geben wird.“
Deutsch-österreichische Vergleiche sind beliebt, besonders wenn Österreich neben dem Wirtschaftsgoliath gut abschneidet. Im Angesicht der Coronakrise darf sich die Alpenrepublik über die enge Verflechtung, die in der EU ihresgleichen sucht, glücklich schätzen. Die starke Präsenz Deutschlands in den großen Überseemärkten dürfte Österreichs Fallhöhe in die Rezession
reduziert haben. Die Unternehmen hätten von den engen Beziehungen klar profitiert, sagt Thomas Gindele, Chef der Deutschen Handelskammer in Wien.
Im vierten Quartal 2020 war die deutsche Wirtschaft nach Zahlen des Ökonomen Gabriel Felbermayr aufgrund der Exportstärke „nur“um 3,6 Prozent, jene in Österreich um 5,9 Prozent eingeknickt, was vor allem auf das Konto des Tourismus geht. Die Coronaspuren im