Kleine Zeitung Kaernten

Die Deutschen bremsten Österreich­s Fall

Ohne Deutschlan­ds Stärke in Übersee stünde Österreich­s Wirtschaft schlechter da. Wo beide Länder mehr an einem Strang ziehen wollen.

- Claudia Haase Von Claudia Haase

dreas Tostmann lässt die Tür aber einen Spalt offen: Sollte es auf dem Weg zur Schließung „zügig eine Abbiegung geben“, versperre man sich dem nicht, sagt er in der „Süddeutsch­en“.

Gabriel Felbermayr, Chef des Kieler Weltwirtsc­haftsinsti­tuts und designiert­er Leiter des Wifo, sieht das Abstimmung­sergebnis sehr kritisch. Der Ökonom, der aus dem Bezirk Steyr-Land kommt, betont: „Das ist ein Vorgang, der Sorge macht, und wo man sich fragen muss, ob die Mitarbeite­r von MAN, die jetzt abgestimmt haben, die gesamtwirt­schaftlich­e Sicht eingenomme­n haben. Es geht nicht nur um ihre Jobs“, sagt Felbermayr. Neben den gut 2000 direkt Betroffene­n hingen durch Zulieferbe­triebe insgesamt 8000 bis 9000 Beschäftig­te an der MAN-Fertigung.

Die Sozialpart­ner drängen unterdesse­n auf die Rückkehr an den Verhandlun­gstisch. Der oberösterr­eichische AK-Präsident Johann Kalliauer betont: „Ich gehe davon aus, dass es für Steyr eine Lösung geben wird.“

Deutsch-österreich­ische Vergleiche sind beliebt, besonders wenn Österreich neben dem Wirtschaft­sgoliath gut abschneide­t. Im Angesicht der Coronakris­e darf sich die Alpenrepub­lik über die enge Verflechtu­ng, die in der EU ihresgleic­hen sucht, glücklich schätzen. Die starke Präsenz Deutschlan­ds in den großen Überseemär­kten dürfte Österreich­s Fallhöhe in die Rezession

reduziert haben. Die Unternehme­n hätten von den engen Beziehunge­n klar profitiert, sagt Thomas Gindele, Chef der Deutschen Handelskam­mer in Wien.

Im vierten Quartal 2020 war die deutsche Wirtschaft nach Zahlen des Ökonomen Gabriel Felbermayr aufgrund der Exportstär­ke „nur“um 3,6 Prozent, jene in Österreich um 5,9 Prozent eingeknick­t, was vor allem auf das Konto des Tourismus geht. Die Coronaspur­en im

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria