Endlich wieder durchschlafen!
Schlaf lässt sich nicht erzwingen, Schlaf muss sich ergeben.“Das bestätigt jeder, der sich schon einmal stundenlang schlaflos im Bett gewälzt hat. Selten sind körperliche Auslöser wie Schmerzen oder Krankheiten schuld an Ein- und Durchschlafstörungen – die Ursachen liegen meist im seelischen Bereich: Stress, Burn-out, Kummer, depressive Verstimmungen, Ängste, Sorgen: gerade in Coronazeiten. Aber auch überschäumender Tatendrang und Vorfreude können die Gedanken so sehr im Kreis schicken, dass sich erquickender Schlaf nicht einstellt. Am nächsten Morgen steht man dann wie gerädert auf.
Mein wichtigster Tipp dazu: das Bemühen um Schlafhygiene. Langes Mittagsschlaferl, Bewegungsmangel, ein zu helles und lautes Schlafzimmer, das als Fernseh- oder Lesezimmer missbraucht wird – all das führt zu Schlafstörungen. Hilfreich ist jedenfalls ein fixer Zeitpunkt für das ZuBett-Gehen sowie ein entspannendes Lavendelbad davor.
Melisse, Hopfen und Passionsblume wirken – eventuell kombiniert mit dem Schlafhormon Melatonin – gut Schlaf anstoßend. Im Gegensatz zu chemischen Schlafmitteln verändern sie das natürliche Schlafprofil nicht, sodass man morgens erfrischt erwacht und auch keine
Abhängigkeit befürchten muss. Wenn der Arzt in belastenden Situationen vorübergehend ein Schlafmittel verordnet, sollte man dieses möglichst nicht regelmäßig, so gering wie nötig dosiert und keinesfalls auf Dauer verwenden. Dabei gibt es kurz wirkende für Einschlafstörungen und lang wirkende für Durchschlafstörungen. Bei Letzterem ist die Gefahr eines „Hangovers“mit Benommenheit und Stolpergefahr am nächsten Tag größer. Vorsicht, wenn Sie am nächsten Morgen Auto fahren: Manche Schlafmittel können Ihre Reaktionszeit bis zu 30 Stunden lang beeinträchtigen.