Der Kapitän wird jetzt zum glühenden Fan seiner Adler
Jamie Fraser (35) beendete seine Karriere. Zugunsten seiner Familie und der Karriere als Feuerwehrmann.
Mit 35 Jahren und nach 581 Ligaspielen ist Schluss. Jamie Fraser beendete nach dem Viertelfinal-Aus gegen den KAC als amtierender VSV-Kapitän und mit Tränen in den Augen seine Profikarriere. Offiziell machte er es erst ein paar Tage später, von seinem Quarantäne-Hotel in Toronto via Instagram. „Aber die Entscheidung ist schon davor gefallen. Nach dem letzten Spiel in Klagenfurt wusste ich, dass es das für mich war“, verrät der Kanadier.
Exakt zehn Saisonen lang verteidigte der torgefährliche Führungsspieler für Ljubljana, die Vienna Capitals und zuletzt drei Jahre für den VSV. „Der Meistertitel mit Wien 2017 war wohl eines der ganz großen Highlights. Aber auch mein einziges NHL-Spiel für die New York Islanders werde ich immer in Erinnerung behalten“, sagt Fraser.
Der zweifache Papa weiß, wann es genug ist: „Es war nicht mehr fair meiner Familie gegenüber. Mein Sohn Jack ist ein braver und fleißiger Schüler. Doch jedes Mal, wenn er aus Europa zurückkam, war er ein bisschen hinterher, musste sich noch mehr reinhängen.
Und auch Tochter Joey beginnt nun mit der Schule. So haben meine Frau Danielle und ich uns dazu entschlossen, dass das der richtige Zeitpunkt ist. Die letzte Saison war mit dem Tod meines Vaters, Verletzungen und Corona nicht leicht, der Play-off-Einzug ein versöhnlicher Abschluss.“
Zurück in der Heimat musste Fraser in einem Hotel in Quarantäne. Wiederum über Instagram rief er dazu auf, ihm Bier vorbeizubringen. „Gesagt, getan. Meine Ex-VSV-Kollegen Matt Pelech und Brandon Alderson hinterlegten Bier für mich an der Rezeption. Ich war bestens versorgt“, lacht er. Was ihn selbst schockierte: „Die Hotels verlangen unglaublich viel Geld, die Preise haben sich verdoppelt. Aber es ist ja alternativlos, du musst es ja machen.“Die neue Karriere ist schon geplant: „Jetzt will ich Feuerwehrmann werden, ich bin schon in Ausbildung. Wirklich im Hockey sehe ich mich nicht mehr. Wenn meine Kinder aber spielen, dann kann ich deren Team coachen“, sagt er. Und dem VSV wünscht er nur eines: „Titel!“