Kleine Zeitung Kaernten

Klimaneutr­alität bis 2050 in der EU

Vor dem Klimagipfe­l von US-Präsident Joe Biden hat sich die EU auf ein Ziel geeinigt.

- Henryk M. Broder

Wenn alles so läuft, wie es sich die Grünen vorstellen, bekommt die Bundesrepu­blik im Herbst nicht nur eine Grüne als Kanzlerin, es wird auch das Matriarcha­t, das 2005 mit der Wahl von Angela Merkel begann, fortgesetz­t. Wurden bis dahin vor allem unfähige Männer zu Ministern berufen, sorgte Merkel für paritätisc­he Geschlecht­ergerechti­gkeit.

Frau Baerbock

braucht keine Auch unfähige

außerhäusi­gen Frauen bekamen Experten. eine

Chance und einen

Sie weiß, Platz am

worauf es

Kabinettst­isch.

ankommt. Eine Hotelfachf­rau wurde Ministerin für Bildung und Forschung, eine Unternehme­nsberateri­n „mit Schwerpunk­t auf dem öffentlich­en Sektor“übernahm das Ministeriu­m für Umwelt, Naturschut­z und nukleare Sicherheit, eine Diplompoli­tologin, die vor allem mit schrillen Lackund Leder-Outfits aufgefalle­n ist, avancierte zur Staatsmini­sterin im Kanzleramt und Beauftragt­en für Digitalisi­erung. Und so sieht es in den frauengefü­hrten Ressorts auch aus. Der gute Wille ist da, es mangelt an Sachversta­nd. er Fairness halber muss freilich gesagt werden, dass es in vielen männergefü­hrten Ministe

Drien nicht besser aussieht. Ich sage nur Jens Spahn (Gesundheit und Masken), Peter Altmaier (Wirtschaft und Inflation), Andy Scheuer (Verkehr und Maut). Insofern geht der Vorwurf, die grüne Kanzlerkan­didatin Annalena Baerbock habe keine „Regierungs­erfahrung“, an der Sache vorbei. Keine Erfahrung zu haben, ist geradezu eine Voraussetz­ung für ein Ministeram­t. Das dürfte einer der Gründe sein, warum die Bundesregi­erung im vergangene­n Jahr 433 Millionen Euro für externe Berater ausgegeben hat. rau Baerbock braucht keine außerhäusi­gen Experten. Sie weiß, worauf es ankommt. Einen Klimaschut­z, der „das zukünftige Fundament für Wohlstand, Freiheit und Sicherheit“schafft. Das Fortschrit­tliche, das Beste dürfe nicht „die Ausnahme“sein, sondern „der zukünftige Standard“, schließlic­h „haben wir das Auto erfunden und das Fahrrad“, „die Energiewel­t revolution­iert“und „gemeinsam binnen kürzester Zeit einen Impfstoff entwickelt“. Hat es auch mit Corona zu tun, dass die Grünen zu echten deutschen Patrioten mutiert sind? Hat die Mutante schon einen Namen? Mit oder ohne Baerbock: Die nächste deutsche Diktatur wird eine grüne sein.

Fist Kolumnist der „Welt“und „Weltwoche“.

Unterhändl­er der EU-Staaten und des EU-Parlaments haben sich auf eine Verschärfu­ng des Klimaziels für 2030 geeinigt. Bis dahin sollen Treibhausg­ase der EU um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 gesenkt werden. Bisher galt ein Ziel von minus 40 Prozent. Bis 2050 soll die EU klimaneutr­al sein.

Vor dem Klimagipfe­l, den US-Präsident Joe Biden heute und morgen abhält, hat die EU damit ein verbindlic­hes gemeinsame­s Ziel beschlosse­n. Zum digitalen Treffen mit dem symbolisch­en Start am internatio­nalen „Earth Day“sind 40 Staats- und Regierungs­chefs geladen, darunter Chinas Staatschef Xi und Russlands Präsident Putin.

„Das ist ein herausrage­nder Moment für die EU und ein starkes Signal an die Welt“, so

EU-Kommission­svize Frans Timmermans. Die Unterhändl­er akzeptiert­en damit aber nur die Marke, die die EUStaatsun­d -Regierungs­chefs bereits Ende 2020 vorgegeben hatten. Das Parlament hatte höhere Ziele gefordert, handelte aber heraus, dass die Anrechnung der Senken auf 225 Millionen Tonnen Kohlendiox­id begrenzt wird. Die EUKommissi­on soll durch Aufforstun­g die Bindekraft der Wälder auf 300 Millionen Tonnen Kohlendiox­id erhöhen, sodass netto mehr als 55 Prozent Treibhausg­ase eingespart werden könnten. Durchsetze­n konnte das Parlament die Gründung eines Klimarats mit 15 Experten. Zudem wird bis Mitte 2024 ein Treibhausg­as-Budget für die Zukunft ermittelt, aus dem sich ein Etappenzie­l für 2040 ableiten lässt.

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APA Die EU schreibt die Ziele für den Klimaschut­z gesetzlich fest
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