Trauerarbeit in Zeiten der Pandemie
Vor 407 Tagen starb der erste Mensch in Österreich an Covid-19. Seither kamen jeden Tag im Schnitt 24 Tote hinzu. Seit gestern sind mehr als 10.000 Todesopfer zu beklagen.
Von Petra Lerchbaumer und Wilfried Rombold
Von Mittwoch auf Donnerstag sind in Österreich 29 Menschen an Covid-19 gestorben. Gestern Vormittag lag die Zahl der Todesopfer der Pandemie damit erstmals über 10.000: bei 10.026. Pro 100.000 Einwohner sind somit bereits 112,6 Menschen in Österreich an oder mit Corona gestorben.
Die in Relation zur Bevölkerung meisten Todesopfer gab es mit Abstand in der Steiermark. Dort starben pro 100.000 Einwohner bisher 157,1 an den Folgen einer Infektion. In Kärnten waren es 139,5 Tote, in Oberösterreich 113,3 und in Wien 111,2. Die geringsten Todeszahlen im Verhältnis zur Bevölkerung gab es bisher mit 80,9 in Tirol und 72,5 in Vorarlberg, jeweils pro 100.000 Einwohner.
Am 29. November 2020 verstarben in Kärnten an einem Tag 19 Personen – auch das ist ein trauriger Rekord. Auf Bezirksebene verzeichnet St.
Veit an der Glan mit 179 Todesfällen pro 100.000 Einwohner den höchsten Wert.
Der Trauerbegleitung kommt in diesen Zeiten eine größere Bedeutung zu. „Vor der Corona-Pandemie sind wir im Nachhinein kontaktiert worden. Ein halbes Jahr, ein Jahr oder Jahre später, wenn Menschen in Momente der Trauer hineinfallen“, sagt Astrid Panger, Leiterin des Referats für Trauerpastoral in der Katholischen Kirche Kärnten. Jetzt melden sich die Trauernden kurz nach dem Tod eines geliebten Menschen. So beschäftigen sich die Hinterbliebenen intensiver mit dem Begräbnis und dessen Gestaltung. Panger: „Wir stützen die Menschen
Zeichen des Mitgefühls wie eine Umarmung sind in Zeiten des Abstandhaltens nicht möglich
und fehlen.
bestärken sie, auf sich zu hören.“Die Leute setzen sich intensiver mit der Frage auseinander, was den Verstorbenen ausgemacht hat. Das spiegelt sich in der Gestaltung der Parte, in der Auswahl der Musik und der Texte wider. Bilder und Erinnerungen, Umarmungen, ein Händedruck – Zeichen des Mitgefühls sind in Zeiten des Abstandhaltens nicht möglich und fehlen auch.
„Wir raten den Hinterbliebenen zum Beispiel, ein Erinnerungsbuch aufzulegen, in das Erlebnisse mit dem Verstorbenen geschrieben werden können, oder eine Pinnwand aufzustellen, wo Bilder und Geschichten angebracht werden“, sagt die Trauerbegleiterin. Zu wissen, dass dieser Mensch anderen wichtig war, sei ein Trost. in Zeiten von Corona aus? Läuft sie über Telefon, Mail oder Videotelefonie? „Wir haund