Dr. Mückstein voll im Wirkungsmodus
Das nennt man einen schwungvollen Start. Clean entrance. Dr. Wolfgang Mückstein hat die politische Bühne betreten. Wie immer bei einem Ministerwechsel will man rasch wissen, wie der oder die Neue tickt. Insbesondere wenn es um das derzeit härteste Ministeramt der Republik geht.
Der erste Eindruck: Passt. Der Mann kennt sich aus. Wirkt kompetent. Hat als Arzt offenbar gute Arbeit geleistet und vollzieht gerade den Rollenwechsel zum Politiker.
Und hier ist er gleich voll in den Wirkungsmodus gegangen! Was heißt das? Wolfgang Mückstein wirkt keineswegs wie der medizinische Fachexperte, der brav Fragen beantwortet. Er wirkt wie der CEO für Gesundheit & Soziales dieser Republik, befindet sich im „Executive-Modus“. Man könnte auch
sagen, er spielt im richtigen Film. Das würde man allen Mitgliedern der
Bundesregierung wünschen. Wie kommt man nun in den Executive-Modus, in den Wirkungsmodus?
Mückstein spricht in klaren, kurzen Sätzen. Er scheut sich nicht, Kante zu zeigen: Ja zum Lockdown. Ja zu „unpopulären Entscheidungen“.
Er redet pointiert, kommt auf den Punkt. Es lässt sich erahnen, wie er in der früheren Rolle als Arzt mit Patientinnen und Patienten kommuniziert hat. Klar und deutlich, vermutlich mit der entsprechenden Dosis Empathie, wenn nötig.
„Menschen mit tieferer
Stimme wirken
kompetenter,
noch ein Plus
für den neuen
Minister.“
Menschen mit tieferer Stimme wirken kompetenter, noch ein Plus für den neuen Minister. Gute Körperspannung, dagestanden wie ein Baum bei der Angelobung in der
Wiener Hofburg.
Dazu noch der unerschrockene Auftritt bei Armin Wolf in der ZiB 2 und wie selbstverständlich der Platz am Erwachsenentisch bei der Regierungsklausur dieser Tage.
Der Start ist gelungen, man freut sich auf mehr. Ach ja, die Sneakers. Passen zum Gesamtpaket. Rahmengenähte Schuhe weit jenseits von
1000 Euro machen nicht automatisch einen guten Minister.
Gerhard Seifried, Ex-Journalist und Ex-Politiker, berät als Executive Coach Manager und Politiker