Zwei Afroamerikaner durch Polizei getötet
Bei einem Vorfall in Ohio starb ein 16-jähriges Mädchen und tags darauf wurde ein 40-jähriger Mann erschossen.
Nur einen Tag nach dem Schuldspruch gegen den weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin im Fall des getöteten Afroamerikaners George Floyd ist in den USA erneut ein Schwarzer bei einem Polizeieinsatz erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich in Elizabeth City im Bundesstaat North Carolina, als Beamte einen Durchsuchungsbefehl ausführten, so der Sheriff im Bezirk Pasquotank, Tommy Wooten. Ergänzend sagte Wooten, bei der Durchsuchung sei es um das spätere Opfer, Andrew Brown Jr, gegangen. Er machte allerdings keine genaueren Angaben zum Hergang der Tat oder zum Grund für den Durchsuchungsbefehl gegen Brown. Nach örtlichen Medienberichten soll der unbewaffnete 40-jährige Familienvater während der Durchsuchung in sein
Auto gestiegen sein und habe wegfahren wollen. Daraufhin sei geschossen worden, sagten Familienmitglieder demnach.
Der Vorfall wird nun von der zuständigen Behörde des Bundesstaates untersucht. Der Beamte, der die Schüsse abfeuerte, ist bis auf Weiteres beurlaubt, wie Wooten erklärte. Bezirksstaatsanwalt Andrew Womble versprach eine eingehende Untersuchung.
Einen Tag zuvor hatte ein Polizist im Staat Ohio eine 16jährige Schwarze erschossen, die Videoaufnahmen zufolge mit einem Messer bewaffnet war. Das Mädchen habe andere Menschen angegriffen, erklärte der amtierende Polizeichef der Stadt Columbus, Michael Woods. Die vier tödlichen Schüsse waren nur wenige Minuten vor der Verkündung des Schuldspruches gegen Chauvin gefallen.
Die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, sagte: „Die Tötung der 16-jährigen Ma’Khia Bryant durch die Polizei in Columbus ist tragisch. Sie war ein Kind.“Psaki fügte hinzu, es sei bekannt, dass „Polizeigewalt überproportional Schwarze und Latinos trifft“. Die Regierung setze sich daher für den Kampf gegen strukturellen Rassismus und Vorurteile ein. Zudem werbe das Weiße Haus für dringend benötigte Polizeireformen.