Land wirbt künftig mit besserem Gehaltsschema
Besoldungsreform bringt höhere Einstiegsgehälter und rodet den Zulagendschungel.
Bauleiter, technischer Dienst oder IT – solche Fachkräfte zu bekommen, ist für das Land schwierig, weil es mit den Gehältern in der Privatwirtschaft nicht mithalten kann. Das soll sich mit 1. Jänner 2022 ändern, wenn ein völlig neues Gehaltsschema in Kraft tritt. Die Einigung auf die Besoldungsreform, über die von der Kleinen Zeitung exklusiv berichtet wurde, ist für Landeshauptmann Peter Kaiser (SP) ein „Meilenstein“. Das neue Schema bringt für Martin Gruber (VP) „Generationengerechtigkeit, weil es auf Leistung bezogen ist und nicht mehr allein auf die Jahre, die man beschäftigt ist“. Höhere Einstiegsgehälter, flachere Entwicklungskurve, das entspricht laut Kaiser „der Lebensrealität“: Zu Beginn der Berufslaufbahn und bei Familiengründungen sei der finanzielle Bedarf größer als später im Leben.
Die 163 Seiten umfassende Besoldungsreform, die gestern präsentiert wurde, beinhaltet 26 Entlohnungsstufen und ein Mindestgehalt von 2100 Euro brutto (1500 Euro netto) monatlich. „Motivationsfaktor“ist für Zentralpersonalvertretungsobmann Gernot Nischelwitzer die Aufstiegsmöglichkeit in die nächsthöhere Gehaltsklasse durch Weiterbildung.
„Der Zulagendschungel wurde gerodet“, sagte SP-Klubchef Herwig Seiser: Künftig gibt es nur Zeitzulagen. Die Mehrkosten für das Landesbudget könnLandesrat ten laut VP-Klubchef Markus Malle durch die anstehende Pensionierungswelle zum Teil kompensiert werden. Kaiser bezifferte die Mehrkosten mit fünf bis sieben Millionen Euro in den ersten fünf Jahren.
Die Pragmatisierung wird abgeschafft. Sie bleibt nur für die Richter am Landesverwaltungsgericht erhalten.
Ein Gehaltsbeispiel: DiplomSozialarbeiter/-innen steigen derzeit mit 2418 Euro brutto ein, künftig mit 3486 Euro/Monat.