Red Bulls große Pläne für die Marina Hannibal
An Bord ist Segel-Olympiasieger Steinacher als neuer Geschäftsführer des Jachthafens.
Ein Zukauf von Red Bull an der oberen Adria stößt bei den italienischen Nachbarn auf großes Interesse – und Wohlwollen. Nahe Monfalcone, mit Blick auf den Golf von Triest, liegt der Jachthafen Marina Hannibal. 49 Prozent der Marina mit 298 Liegeplätzen für bis zu 40 Meter lange Jachten gehören bereits Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz. Der Bootshafen bietet Übernachtungsmöglichkeiten in Bungalows, rund 25 Personen werden hier beschäftigt. Hier befindet sich auch die Segelschule „Tito Nordio“, die auf Initiative des Triestiner Olympiasiegers Sergio Sorrentino (1924–2017) entstanden ist. Nun soll hier ein Zentrum für Wassersportler „auf höchstem Niveau“entstehen.
Der Geschäftsführer, der das ambitionierte Vorhaben umsetzen soll, ist hierzulande kein Unbekannter: Der zweifache Olympiasieger Hans Peter Steinacher (Bild unten), der mit Roman Hagara in der Tornado-Klasse in Sydney (2000) und Athen (2004) Gold für Österreich holte. Heute leitet Steinacher „Red Bull Extreme Sailing“, am 1. Juni wird er CEO der Marina, zieht dafür von Zell am See nach Monfalcone.
Auf Anfrage der Kleinen Zeitung bestätigt Red Bull die Pläne: „Wir freuen uns, an der Entwicklung der italienischen Marina Hannibal teilhaben zu dürfen, um mit vereinter Leidenschaft den Segelund Wassersport sowie zukünftige Talente zu fördern.“
Die 1966 eröffnete Marina ist mit einem Jachtclub, einer Werft und der Segelschule für ihre Geschichte, Tradition und einzigartige Umgebung bekannt. Red Bull will das nun fortführen.
der Marina wird auf rund neun Millionen Euro geschätzt. Die neuen Eigentümer müssen laut Medienberichten vier Millionen Euro Schulden übernehmen. Bekannt ist, dass Red Bull 49 Prozent von der italienischen Gruppe Marinedi übernommen hat. Die Österreicher wollen nun auch die restlichen Anteile, die der Unternehmer Carlo Cazzaniga hält. Künftig, schwärmt der Triestiner „Il Piccolo“, wird „Red Bull in der Marina Hannibal die Olympiasieger der Zukunft trainieren“.