Kleine Zeitung Kaernten

Burgi Goldbrunne­r

Burgi Goldbrunne­r (72) rief vor einem Vierteljah­rhundert den ersten englischsp­rachigen Kindergart­en Kärntens ins Leben.

- WEICHSELBR­AUN

rief vor einem Vierteljah­rhundert den ersten englischsp­rachigen Kindergart­en Kärntens ins Leben.

Wenn Burgi Goldbrunne­r heute in „ihren“Kindergart­en „Sunrise“geht, wird für sie gesungen, sie bekommt Geschichte­n auf Deutsch und Englisch zu hören und sie wird von den Kleinen geherzt – und zwar nicht nur, weil heute ihr Geburtstag ist, sondern weil das seit 1995 immer so war. Denn vor mehr als einem Vierteljah­rhundert wurde sie Obfrau des ersten englischen Kindergart­ens in Kärnten – und eigentlich viel mehr. „Ich bin selbst Pädagogin und hatte mich schon länger mit dem Spracherwe­rb bei Kleinkinde­rn beschäftig­t. Als sich mein Sohn nach einem mehrwöchig­en England-Urlaub am Rückflug mit seiner Sitznachba­rin fließend auf Englisch unterhielt, wusste ich: Jetzt muss ich die Idee mit dem englischsp­rachigen Kindergart­en umsetzen.“

Wobei sie mit kleineren Schritten begann. „Wir starteten mit mehrsprach­igen Spielgrupp­en und wuchsen nach und nach hinein.“Im ersten Kindergart­enjahr – mit nur ist selbst Pädagogin und Mutter zweier erwachsene­r Kinder. Seit 1995 gibt es den Verein „Sunrise, erster englischsp­rachiger Kindergart­en in Kärnten“.

werden 50 Kinder von Patricia Ebner-Wolf, Sonja Winkler, Imelda Wutte, Marischka Raspotnig und Pedro Sucena betreut.

zehn Kindern – leistete sie selbst die Betreuungs­arbeit. Ehrenamtli­ch, selbstrede­nd. „Weil es so viele Widerständ­e gegen unsere Idee gab, ich davon aber nicht ablassen wollte.“Nach und nach wuchs der Kindergart­en auf zwei Gruppen, die ersten 13 Jahre verbrachte man in einem Container-Gebäude in der Klagenfurt­er Waffenschm­iedgasse. Mit Imelda Wutte ist übrigens eine Pädagogin der ersten Stunde immer noch im Team.

A us der Obfrau, die selbst mit den Kindern spielte, wurde zusehends auch eine Managerin für die Anliegen der Kinder. Denn nach einem

Schwelbran­d – mitten in den Semesterfe­rien – „standen wir 2008 plötzlich mit 50 Kindern auf der Straße“. Binnen einer Woche wurden neue Räume im Klagenfurt­er Lakeside Park gefunden, seither hat man dort die Heimstätte, mit allem, was dazugehört.

„Das Wesentlich­e in unserem Kindergart­en sind eine offene Haltung gegenüber anderen Kulturen und Toleranz, die wir den Kindern vermitteln wollen“, sagt Goldbrunne­r, die dieser Tage von der Obfrau zur Ehrenobfra­u gehoben wurde.

Die Coronazeit wurde für die Kinder „mit größtem Einsatz der Pädagoginn­en und Pädagogen und der Vernunft der Eltern bisher ohne Zwischenfä­lle gemeistert“, sagt die Techelsber­gerin. Einzig das 25Jahr-Jubiläumsf­est samt Aufführung der Zauberflöt­e wurde verschoben. Ihr Wunsch für die Zukunft? „Dass die Idee, Kinder spielerisc­h zu fördern und ihre Talente liebevoll zu wecken, noch mehr Nachahmer und von der Politik ausreichen­d Anerkennun­g findet.“

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