„Mit 16 hätte ich mir schwer damit getan“
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) steht unseren Jugendreportern Rede und Antwort.
Herr Vizekanzler, woran kann unsere Generation in dieser Zeit trotz allem wachsen? WERNER KOGLER: Gute Frage! Ich halte das Gerede von der verlorenen Generation für Unsinn. Ja, es gibt berechtigte Hinweise, dass die Jungen mehr gehört werden wollen. Aber viele engagieren sich und man kann jetzt andere Fähigkeiten erwerben. Aber wie erlebt ihr beide die Situation?
Stefan Seebacher: Unterricht ist Herausforderung.
Viktoria Schefzik: Man findet schwer einen Rhythmus, aber muss das Beste daraus machen. Ich stelle es mir tatsächlich schwierig vor. Obwohl ich ein frecher Schüler war, bin ich gern in die Schule gefahren.
Wie wäre es denn dem Schüler Werner Kogler in so einer Krise ergangen? Ehrlich gesagt, ich hätte mir schwergetan. Ich bin ja nicht mit 16 Jahren schon in der Politik gestanden ... ein offenes Wort: Es waren Fußball, Partys und Freundinnen. Und da tät jetzt viel davon fehlen. Daher habe ich größten Respekt davor, wie die Jugendlichen jetzt über die Runden kommen.
Wird uns Jugendliche auch eine Wirtschaftskrise treffen?
Hier sind die Perspektiven besser, als man glaubt. Das „Rausinvestieren“aus der Krise stimmt mich optimistisch. Etwa bei der Forschung, bei der Umwelttechnologie. Also Klimaschutz als Jobmotor.
Gab es unter all den Coronamaßnahmen, die zuletzt auch Kinder und Jugendliche betroffen haben, rückblickend auch Fehlentscheidungen?
Es ist ein Abwägen ... Vielleicht hätte man vor einem Jahr in den Schulen mehr zulassen können, weil die Meinung war, das nicht so viel passiert. Das hat sich ja leider umgedreht, mittlerweile sind die Ansteckungszahlen bei den Jüngeren höher. Jetzt müssen wir strenger sein. Da wird noch was kommen, damit Tests in den Schulen verlässlicher werden.
Was können Sie auch als Sportminister tun, damit sich Kinder wieder mehr bewegen?
Wir nehmen fast zehn Millionen Euro in die Hand, um Mitgliedschaft bei Sportvereinen zu fördern. Wir übernehmen 60 bis 80 Prozent. Je mehr ein Verein für Kinder bietet, umso mehr wird er gefördert.