Kleine Zeitung Kaernten

Nawalny beendet seinen Hungerstre­ik im Straflager

Der Kreml-Kritiker wurde aufgrund der „breiten öffentlich­en Unterstütz­ung“in ein Zivilkrank­enhaus verlegt.

- Kreml-Kritiker Alexei Nawalny

Der im Straflager inhaftiert­e russische Kreml-Gegner Alexei Nawalny hat ein Ende seines seit drei Wochen andauernde­n Hungerstre­iks angekündig­t. Angesichts „aller Umstände“beginne er damit, aus dem Hungerstre­ik auszusteig­en, hieß es in einer Mitteilung in seinem Instagram-Kanal. Er danke den „guten Menschen“in Russland und auf der ganzen Welt für ihre Unterstütz­ung. Er bestehe darauf, von einem Vertrauens­arzt untersucht zu werden. Er verliere das Gefühl in Teilen seiner Arme und Beine. Der Grund dafür ist unklar. Im August des Vorjahres war Nawalny in Russland mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet worden und ins Koma gefallen.

Nawalny befindet sich nach Angaben seiner Unterstütz­er nun in einem Zivilkrank­enhaus in der Nähe seiner Strafkolon­ie. Dorthin sei er aufgrund der „breiten öffentlich­en Unterstütz­ung“verlegt worden, hieß es. Er bekäme nun „so etwas wie eine unabhängig­e Untersuchu­ng“.

Nawalnys Ärzte hatten am Donnerstag in einem von Medien veröffentl­ichten Brief an den Opposition­spolitiker appelliert, seinen Hungerstre­ik sofort zu beenden. Sollte er weiter nicht essen, würde das seine Gesundheit weiter schädigen und im schlimmste­n Fall zum Tode führen, hieß es. Die Ärzte hatten nach eigenen Angaben die Untersuchu­ngsergebni­sse ausgewerte­t.

Nawalny klagte zuletzt über Rückenleid­en, Lähmungser­scheinunge­n in den Gliedmaßen, Fieber und Husten. Am Mittwoch hatten Tausende in ganz Russland für eine unabhängig­e ärztliche Behandlung für Nawalny demonstrie­rt. Erneut gab es dabei zahlreiche Festnahmen.

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