Das neueste Extra sind die 300 PS
Ein exklusiver Einblick in das Innenleben der Zivilfahrzeuge der Verkehrspolizei.
Derzeit sind rund zehn speziell ausgestattete Autos und zwei Motorräder im „getarnten“Polizeieinsatz. Sie verfolgen insbesondere Raser, haben aber auch alle anderen Verkehrssünder im Visier. In Kürze wird der zivile Fuhrpark mit drei bis zu 300 PS starken Fahrzeugen verstärkt.
Mit welchen PS-starken Fahrzeugmodellen die Zivilstreife unterwegs ist, ist Verschlusssache. „Wesentlicher als die PS eines Autos ist ein hohes Durchzugsvermögen, die rasche Beschleunigung“, sagt Hans Peter Mailänder, stellvertretender Leiter der Landesverkehrspolizei. Die im Einsatz befindlichen Fahrzeugmodelle sind unterschiedlich, nicht alle sind von der neuesten Art. Verkehrsteilnehmer rätseln gerne über die verwendeten Kennzeichen der zivilen Streifen. Mailänder verrät dazu nur: „Die Kennzeichen wechseln immer und sie kommen aus ganz Österreich.“Die Autos haben bis zu drei Frontblitzer eingebaut, die aber für Verkehrsteilnehmer nicht sichtbar sind.
Das Zivilfahrzeug wird von keiner Radarwarnung registriert. Trotz perfekter Tarnung ist es aber durchaus möglich, es von außen zu erkennen. Das Auffälligste: Das Auto hat zusätzlich eine Antenne. Ein Blick auf die Hutablage könnte ebenfalls einen Hinweis liefern. In dieser ist die LED-Signaltafel für die Halteaufforderung versenkt. Auf den ersten Blick sieht die Innenausstattung nicht viel anders aus als in Privatautos, die bereits über einen modernen Bordcomputer verfügen. Doch der Bordcomputer des Polizeiautos verbirgt eine mehrere Tausend Euro teure Nachfahreinrichtung samt geeichtem Tachometer. Zusätzlich ist im Frontbereich des Autos eine kleine Videokamera installiert.
Nehmen die Beamten die Verfolgung eines Rasers auf, wird die Fahrt per Video aufgenommen. Das eingebaute geeichte Messgerät zeigt die Geschwindigkeit an, die der Polizeibeamte fährt. Das Zivilauto muss deshalb bei der Verfolgung auf einen gleichbleibenden Abstand zum verfolgten Auto achten.
Der Verkehrssünder wird mit einem herausgefahrenen Blaulicht und Folgetonhorn gestoppt. Eine Anhaltekelle liegt im Fahrzeug auch bereit, wird aber heute nur noch selten verwendet.
Dem Raser kann sofort nach der Anhaltung das Video der Verfolgung mit der gemessenen Geschwindigkeit gezeigt werden. Ein Recht darauf hat er aber nicht. Der Monitor befindet sich im Kofferraum des Fahrzeugs.
Im Kofferraum ebenfalls mitgeführt werden unter anderem ein Alkomat, ein AlkomatenVortestgerät, eine Bankomatkassa, zwei Helme und zwei Schutzwesten und Langwaffen.