Kleine Zeitung Kaernten

„Uns fehlt die Selbstlieb­e“

10 persönlich­e Fragen in Zeiten von Corona Mit gleich vier Nominierun­gen führt Julian Le Play die Amadeus Awards an. Der Musiker über die heilende Kraft von Rückschläg­en und ein klammernde­s Smartphone.

- Mit dem Wissen und der Erfahrung von heute –

1

Die Fähigkeit, immer und überall schlafen zu können.

2

Was fehlt unserer Gesellscha­ft?

Vermutlich Selbstlieb­e. Ich meine nicht Narzissmus, sondern „mit sich selbst o. k. sein“. Das würde sehr viele Probleme lösen und auch im nächsten Schritt die Nächstenli­ebe fördern.

3

Wann hatten Sie zuletzt Angst? Wie haben Sie sie bewältigt?

Ich habe dezent Flugangst, besonders wenn es heftig schüttelt. Hier hat mir einfach Corona eine Verschnauf­pause verschafft.

4

Was gibt Ihnen Hoffnung?

„Fridays for Future“und andere engagierte Jugendbewe­gungen. Außerdem: Musik.

5

Ihre Lieblingss­erie? Warum? Alternativ: Ihr Lieblingss­ong? Warum?

„Haus des Geldes“. Die Serie hat mich über den allererste­n Lockdown gerettet.

6

Dass jeder Rückschlag mit Abstand tatsächlic­h immer zu etwas Positivem geführt hat!

7

Welches Buch muss man gelesen haben und warum?

Ich liebe das Buch „Der Trafikant“von Robert Seethaler. Es kombiniert wunderschö­ne Schreibere­i mit geschichtl­ichem Hintergrun­d.

8

Was würden Sie gerne noch lernen wollen?

Wieder ohne mein klammernde­s Smartphone zu leben. Es lässt mir zu wenig Freiraum.

9

Was bereuen Sie?

Und warum?

Ich freu mich gerade, weil mir auffällt: nichts wirklich Fatales, nur kleine Dinge.

10

Was hat uns Corona gelehrt?

Dass wir mit ziemlich wenig zufrieden sein können. Und es hat uns viele Ablenkunge­n weggenomme­n und den Blick in uns selbst fast schon erzwungen. Nicht unbedingt leicht – aber sinnvoll.

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