Eine, die vor und hinter der Kamera reüssiert
Klug, witzig und böse: Die Britin Emerald Fennell führte erstmals Regie – oscarreif.
Sie ist die erste Britin in 93 Jahren, die für einen Regie-Oscar nominiert ist: gleich für ihr Debüt „Promising Young Woman“. Als Schauspielerin kennt man Emerald Fennell aus dem Netflix-Hit „The Crown“, wo sie seit der dritten Staffel Camilla Parker Bowles verkörpert und der Welt (und Diana) mit Süffisanz Camillas
Beziehung zu Prinz
Charles näherbringt. Die 35Jährige machte erstmals in „Call the Midwife“auf sich aufmerksam, wirkte in „Pan“oder „The Danish
Girl“mit. Als Autorin kollidierte sie mit Phoebe Waller-Bridge und übernahm als Headwriterin die Drehbücher für die zweite Staffel von „Killing Eve“, daneben schrieb sie auch
Bücher für Kinder und Erwachsene.
Die Britin ist die Tochter eines
Schmuckdesigners und einer Autorin und wuchs in einer noblen, kulturaffinen Familie in London auf. Am Set von „The Crown“, schwanger, schrieb sie am Rachethriller „Promising Young Woman“, der vielfach als „Popcorn and Poison“-Film bezeichnet wird und sich fünf Oscar-Chancen ausrechnen darf: nebst Regie, bester Film und beste Hauptdarstellerin auch für das beste Originaldrehbuch. Hierbei gilt Fennell nach dem Writers Guild of America Award als Favoritin. Klug, witzig, atemstockend und böse schickt sie Carey Mulligan als bittersüßen Racheengel aus, um die toxische Männerwelt zu tarnen, täuschen und entlarven. Bessere Dialoge gibt’s aktuell nicht.
25. APRIL 2021