Neue Initiative für Hotel Wörthersee
Zwei Klagenfurterinnen machen sich für den Erhalt des Hotel Wörthersee stark. Landeshauptstadt drängt auch darauf, dass Bauwerber bald mit Sanierung startet. Runder Tisch am 5. Juli.
Der abgeblätterte Putz der Fassade, die zahlreichen Löcher im Dach und die eingeschlagenen Fensterscheiben – das Hotel Wörthersee gleicht mehr einer Ruine, als einem Juwel der Wörthersee-Architektur. Die Absperrung aus Baugittern und die herumliegenden Glasscherben vervollständigen das Bild eines baufälligen Hauses. Genau dieser Anblick hat Sabine Biedermann (46) und Barbara Hofer (51) dazu veranlasst eine Initiative zu starten. „Wir haben die Facebook-Gruppe ,Hotel Wörthersee – Nostalgiealbum‘ gegründet“, sagt Hofer. All jene, denen das Gebäude und dessen Erhalt ebenfalls wichtig ist, sind eingeladen, ihre Erinnerungen an das Hotel zu teilen. Mit den über das soziale Medium veröffentlichten Geschichten, will man auf den zunehmenden Verfall aufmerksam machen. Das Hotel sei ein Teil der Historie von Klagenfurt und präge die Ostbucht. „Es ist eigentlich ein Juwel und nun ein
Schandfleck“, sagt Biedermann, die als Fotografin arbeitet. Ihre Gruppe umfasst mittlerweile über 200 Mitglieder, auch Ideen für die Nutzung des Gebäudes werden gesammelt, auch eine Crowdfunding-Kampagne zur Finanzierung ist vorstellbar.
Das Gebäude befindet sich in Privatbesitz und steht aktuell nicht zum Verkauf. Der Eigentümer verfügt über eine gültige Baubewilligung und es bestehen bereits Pläne zur Sanierung. Bislang kam es aber zu keiner Umsetzung. Bei einem runden Tisch am 5. Juli, gemeinsam mit Bauwerber, Bundesdenkmalamt, bauausführenden Firmen und Verwaltung soll nun eine Lösung gefunden werden.
Die Stadt will dabei eine vermittelnde Position einnehmen. „Der gordische Knoten zwischen den handelnden Personen muss schnellsten gelöst werden. Deshalb habe ich mich auch persönlich eingeschaltet. Mir ist es wichtig, dass eine Zukunftsstätte entsteht, die dort ins Umgebungsbild passt“, sagt Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten). Es brauche eine Sanierung damit das Gebäude den zeitgemäßen, bautechnischen Standards entspricht. Gleichzeitig müsse darauf geachtet werden, dass es zu einer guten optischen Einbindung in die Umgebung kommt. Die Stadt greift nur bei Gefahr im Verzug ein und gibt Sicherungs- und Instandsetzungsaufträge. Letztlich handle es sich um Privatbesitz und man könne dem Eigentümer nicht vorschreiben, was mit dem Gebäude zu tun sei, heißt es aus dem Büro des Bürgermeisters.