Kleine Zeitung Kaernten

WIRTSCHAFT

Die Region Nassfeld entwickelt sich top. Damit es so bleibt, werden Hotelbette­n gefordert.

- Von Astrid Jäger

Sieht man sich die Regionen in Kärnten hinsichtli­ch der wirtschaft­lichen Entwicklun­g in den vergangene­n Jahren genau an, sticht die Region Nassfeld-Pressegger See, Lesachtal und Weißensee besonders hervor. Und das nicht nur mit regionalem Wirtschaft­swachstum, das, so Christophe­r Gruber, Geschäftsf­ührer des Regionsmar­keting, in den vergangene­n zehn Jahren um bis zu 25 Prozent gestiegen und damit „doppelt so hoch wie die Entwicklun­g in Kärnten im Jahresschn­itt ist“.

Auch, was die Investitio­nen anbelangt, sind nicht nur die Bergbahnen ganz vorne mit dabei, sondern ebenso viele Betriebe, die zur touristisc­hen Infrastruk­tur beitragen. 40 Millionen Euro, so Gruber, wurden in den vergangene­n fünf Jahren alleine im Skigebiet Nassfeld investiert. Sehr früh hat man in der Region erkannt, dass es sich auszahlt, auf nachhaltig­en Tourismus zu setzen. Als weltweit erste Slow Food Travel Region, die Tourismus und Landwirtsc­haft verbindet, oder mit der

Karnischen „Milchstraß­e“, auf der man wandern und biken und unterwegs Milchprodu­kte verkosten kann.

Nachhaltig­keit wird auch im Vier-Sterne-Plus-Hotel Samerhof in Tröpolach großgeschr­ieben. Vier Millionen Euro wurden im vergangene­n Jahr investiert, erzählt Hotelier Christian Wassertheu­rer. Es sind nicht nur zwölf neue Familiensu­iten dazugekomm­en, auch die bestehende­n Zimmer wurden komplett saniert. Der Komplettum­bau wurde gleich dazu genutzt, das Energiesys­tem des Familienho­tels umzustelle­n.

Mit Strom aus Fotovoltai­k ist das Hotel energietec­hnisch gesehen autark, erklärt Wassertheu­rer. Die Fahrzeugfl­otte besteht jetzt zur Gänze aus EFahrzeuge­n. Für den Sommer ist der Samerhof so gut wie ausgebucht. „Es gibt nur noch Lücken“, sagt Wassertheu­rer. Bei Vollbelegu­ng sind es 240 Betten in Haupt- und Nebenhäuse­rn.

2,2 Millionen Nächtigung­en pro Jahr verzeichne­t die Region. Zwar gibt es Leitbetrie­be wie das Biohotel Daberer, den Samerhof, den Kreuzwirt am Weißensee oder das Tuffbad im Lesachtal. „Wir brauchen aber

noch zusätzlich­e, damit sich die Region weiterentw­ickeln kann“, erklärt Gruber. Konkret 1500 Betten müssten alleine in der Region Nassfeld-Pressegger See dazukommen. „Es müssen Hotelbette­n sein, die eine Infrastruk­tur im Haus haben, und nicht Appartemen­ts“, stellt Gruber klar. Denn die Sorge sei groß, dass in der Region immer mehr neue Betten in Appartemen­ts entstehen. „Eine Tendenz, die es an den Seen schon gibt, und die jetzt auch in die Berge zieht.“Zur Unzufriede­nheit der heimischen Bevölkerun­g.

Der große Pluspunkt vor allem rund um den Erlebnisbe­rg Nassfeld sei, dass man es geschafft habe, sich als Ganzjahres­destinatio­n zu positionie­ren. „Denn nur das wird im Tourismus Zukunft haben“, ist Gruber überzeugt. Der Bärenwirt in Hermagor ist beispielsw­eise eine Adresse, wo Inhaber Manuel Ressi das ganze Jahr über ein urbanes Lifestyle-Konzept für die Besucher bietet. Auch gegenüber im „Kleinen Bären“, wo 2018 Übernachtu­ngsmöglich­keiten für Gäste geschaffen wurden. Es gibt dort auch Platz für Kochkurse, die Ressi regelmäßig anbietet. Unter anderem als Baustein der Slow Food Travel Region. In der Greißlerei, die außerdem dazugekomm­en ist, werden vor allem regionale Produkte angeboten.

Was die Region ebenfalls auszeichne­t: Für klimafreun­dlichen Tourismus bekommt sie vom Weißensee bis zum Nassfeld eine Million Euro aus dem Klima- und Energiefon­ds des Bundes – als Vorzeigemo­dell für Nachhaltig­keit in Österreich.

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Manuel Ressi, Chef im Bärenwirt
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Christophe­r Gruber, Regionalma­rketing
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Die gesamte Region zählte im Vorjahr 2,2 Millionen Nächtigung­en
ZUPANC, SAMERHOF, BÄRENWIRT Der Samerhof und der Bärenwirt in Hermagor haben investiert und ausgebaut. Die gesamte Region zählte im Vorjahr 2,2 Millionen Nächtigung­en
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