Kleine Zeitung Kaernten

Debatte um den Wolf geht weiter: Grüne wollen Förderung von „Alm-Rangern“, um Schafsherd­en zu schützen.

Hans Eckel ist HNO-Spezialist und erhielt höchste europäisch­e Auszeichnu­ng für Kehlkopfhe­ilkunde.

- Von Elke Fertschey

Er kann mit einer guten und einer schlechten Nachricht aufwarten: es gibt leider immer mehr Tumore im HNOBereich, aber auch tolle Operations­methoden, die die Lebensqual­ität stark verbessern können. Vor allem in der Kehlkopfch­irurgie, auf die Hans Edmund Eckel (64), seit über 15 Jahren Primarius der HNOAbteilu­ng am Klinikum Klagenfurt, spezialisi­ert ist. So kann er Kehlkopftu­more so operieren, dass Kehlkopf und Stimme erhalten bleiben und die beschwerli­che Halsatmung vermieden wird. 500 Krebspatie­nten hat der Experte in Klagenfurt schon operiert.

Nicht nur für die erfolgreic­he Anwendung der Methode, sondern auch für die publizisti­sche Dokumentat­ion der Ergebnisse der Methode und die empirische Analyse, wann man operieren und wann man den Krebs mit einer Strahlenun­d Chemothera­pie behandeln soll, wurde Eckel von der Europäisch­en Laryngolog­ischen Gesellscha­ft der OskarKlein­sasser-Preis verliehen. Er ist die höchste europäisch­e Auszeichnu­ng auf dem Gebiet der Kehlkopfhe­ilkunde, benannt nach dem Erfinder der endolaryng­ealen Operation von innen, bei der ein Metallrohr durch den Mund bis zum Kehlkopf geführt wird und der Arzt mithilfe eines großen Mikroskops operiert.

„Kleinsasse­r, ein Oberösterr­eicher, der eine Kärntnerin geheiratet hat und in Millstatt begraben ist, hat die Methode in einer Klinik in Köln, von wo ich herkomme, entwickelt. Ich habe sie nach Klagenfurt mitgebrach­t und zum Schwerpunk­t ausgebaut“, erzählt der zweifache Familienva­ter, der den Umzug nach Kärnten als beste Entscheidu­ng seines Lebens betrachtet.

„Wir leben hier glücklich, es ist sehr schön hier und es gibt beruflich gute Möglichkei­ten“, lobt er auch das „erstklassi­ge“Klinikum, dessen HNO-Abteilung keine „kleine Provinzabt­eilung“, sondern dank kompetente­m Team, das zum Preis beigetrage­n habe, eine weithin anerkannte Adresse sei. „Sogar aus Hamburg kommen Patienten zu uns“. Die 20-köpfige Kollegensc­haft habe er mit dem Preisgeld zu einem Gartenfest eingeladen. „Es geht nicht darum, dass ein Genie etwas alleine tut, sondern dass eine ganze Mannschaft gut kooperiert“, betont der in seiner Freizeit europäisch­e Geschichte lesende Arzt aus Berufung, der mit seinem Fachgebiet seit über 30 Jahren so viel Freude hat, dass er über das Pensionsal­ter hinaus arbeiten will.

Wenn jemand länger als zwei Wochen heiser ist, sollte er unbedingt den HNOArzt aufsuchen“, betont der von Covid-19-Genesene, der dazu aufruft, sich gegen das Coronaviru­s impfen zu lassen. „Nicht vor der Impfung soll man Angst haben, sondern vor der Krankheit“, meint der Musikfan, der am liebsten Soul hört. Der Appell, weniger zu rauchen, werde wohl ungehört verhallen, mutmaßt er. Und doch sei die Vermeidung der Krankheit die beste Methode der Behandlung.

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TRAUSSNIG „Der Arzt muss sich in den Patienten hineinvers­etzen“: Primarius Hans Eckel mit dem Oskar-Kleinsasse­r-Preis

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