Kleine Zeitung Kaernten

Heimische Helfer retteten Dorf vor der Flammenwal­ze

Steirische und niederöste­rreichisch­e Feuerwehrl­eute melden ersten Erfolg. Ablöse kommt mit Flugzeug.

- Wilfried Rombold

Es ist ein kräftezehr­ender Einsatz bei brütender Hitze, die rund 120 Feuerwehrl­eute aus Niederöste­rreich und der Steiermark an ihre Leistungsg­renzen bringt. Beim Hilfseinsa­tz im Rahmen des EU-Zivilschut­zmechanism­us in Nordmazedo­nien kämpfen sie Schulter an Schulter mit slowenisch­en Feuerwehrl­euten gegen einen Waldbrand, der mehr als 3000 Hektar Fläche umfasst.

Die lokalen Kräfte, darunter Militär und zivile Helfer, seien bereits komplett überlastet, heißt es vom steirische­n Hilfstrupp. Erfolge wechseln sich mit Rückschläg­en. Nachdem die österreich­ischen Löschzüge ein Dorf vor der herannahen­den Feuerwalze retten konnten, mussten sie an einer anderen Stelle den kontrollie­rten Rückzug antreten. Auf einer Länge von rund 15 Kilometern hatten sich die Flammen durch den Wald gefressen.

Andreas Ederer von der Feuerwehr Feldbach schildert in einer Nachricht die Lage: „Uns geht’s sehr gut, aber die Ereignisse, die hier passieren, sind unbeschrei­blich. Wir sind mit plötzliche­n Durchzündu­ngen bis hin zu Feuerwalze­n, die ganze Dörfer bedrohen, konfrontie­rt. Gestern haben wir mit vereinten Kräften ein Dorf in den Hügeln vor den Flammen gerettet.“

Gestern waren die steirische­n Kräfte primär im Raum Budinarci im Einsatz, meldete Thomas Fessl, der die 46 steirische­n Kräfte anführt. Deren Hauptaufga­ben sind die Sicherstel­lung der Löschwasse­rzufuhr und der Wassertran­sport. „Der eine oder andere hat schon Blasen an den Füßen“, berichtete Johannes Vallant in den Morgenstun­den via Facebook.

Für kleine oder größere Notfälle ist ein kleines RotkreuzTe­am zur Stelle: Für die Notfallsan­itäter Susanne Uhl aus Deutschlan­dsberg und Dominik Eicher aus Feldbach kam der Marschbefe­hl ebenso überrasche­nd wie für die meisten Feuerwehrk­ameraden. „Ich wurde abends angerufen, ob ich bereit wäre, in der Früh in den Einsatz nach Nordmazedo­nien zu gehen. Aber wenn man weiß, dass unsere Hilfe gebraucht wird, überlegt man nicht lange“, erzählt Eicher.

Nach der mühsamen Anreise und der Ankunft in den Morgenstun­den suchten die beiden Rotkreuz-Mitarbeite­r den Kontakt mit den lokalen Rettungskr­äften. „Wir haben sofort geklärt, wie die Rettungsei­nsätze ablaufen sollen“, so Eicher.

Die Moral im gesamten Team sei weiter hoch, berichtet der Voitsberge­r Feuerwehrm­ann Vallant, auch weil man in der letzten Nacht den am Vortag vermissten Schlaf (22 Stunden Anreise) nachholen konnte. Unterdesse­n hat der österreich­ische Botschafte­r in Nordmazedo­nien, Georg Woutsas, dem österreich­ischen Team einen Besuch abgestatte­t und sich für den Einsatz bedankt.

Die Ablöse des Einsatztea­ms sollte in den Nachtstund­en erfolgt sein, diesmal aber über den Luftweg. Heute früh wurden die heimischen Feuerwehrl­eute am Flughafen Wien erwartet, die Ablösemann­schaft ist in Richtung Nordmazedo­nien abgehoben. Mit an Bord: Landesbran­ddirektor Reinhard Leichtfrie­d und sein Stellvertr­eter Erwin Grangl.

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LFVNÖ/FLORIAN STEINER Einsatz am Limit für die Feuerwehrl­eute. Heute kommt die Ablöse

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