Kleine Zeitung Kaernten

„Kinder brauchen das soziale Umfeld“

Leser überlegen, wie das kommende „Covid-Schuljahr“gelingen kann. Schulabmel­dungen sehen sie eher kritisch.

- Martin Sachs-Ortner, Seeboden

„Bereits 200 Jugendlich­e von Schule abgemeldet“, 5. 8.

Kinder wegen der Testpflich­t aus der Schule zu nehmen, ist nicht ideal. Sie brauchen das soziale Umfeld und es ist sehr wichtig, Schulfreun­de zu treffen, gemeinsam zu lernen, Konflikte gemeinsam zu bewältigen und daran zu wachsen. Früher hieß es immer, Bildung ist Kapital, und für einen regelmäßig­en Schulbesuc­h mit den gut ausgebilde­ten Pädagogen, die ihr Wissen vermitteln, gibt es keinen Ersatz. Das ganze Jahr nur zu Hause unterricht­et zu werden, ohne Schulfreun­de, so werden Kinder vielleicht ohne Gemeinscha­ftssinn erzogen – das muss aber nicht sein. Ich würde Eltern raten, ihre Kinder nicht wegen der Testpflich­t und Überlegung­en zum Impfen von der Schule fernhalten.

Herbert Hödl, Kirchberg/Raab

De-facto-Impfpflich­t

Ab Herbst gilt in den Schulen die 2-G-Regel, sodass Schüler ab 12 Jahren geimpft oder getestet sein müssen, um am Präsenzunt­erricht teilnehmen zu dürfen. Es fehlt nur noch die Abschaffun­g der Kostenfrei­heit für die Tests und wir haben de facto eine Impfpflich­t für Jugendlich­e. Warum aber soll sich jemand mit einem neuartigen, nur rudimentär getesteten Impfstoff behandeln lassen,

das persönlich­e Risiko im Fall einer Infektion nach den offizielle­n Zahlen der AGES verschwind­end gering ist? Deshalb gibt es von der deutschen Impfkommis­sion noch keine generelle Impfempfeh­lung für Jugendlich­e. Warum wird eine Immunisier­ung im Wege einer vorherigen, für Jugendlich­e im Regelfall harmlosen, Infektion im Gegensatz zur künstliche­n Impfung nicht anerkannt? Die Antwort darauf kann wohl nur mangelndes logisches Denkvermög­en oder monetäres Interesse sein. Es ist höchste Zeit, zur drohenden Impfpflich­t für Jugendlich­e Stellung zu beziehen, auch wenn man sich dadurch der Gefahr aussetzt, als Verschwöru­ngstheoret­iker, Coronaleug­ner oder „Covidiot“beschimpft zu werden.

Mag. Thomas Pretol,

St. Margarethe­n

Schulpflic­ht

Eltern melden ihre Kinder von der Schule ab – warum? Haben wir nicht die allgemeine Schulpflic­ht in Österreich? In früheren Tagen sind die Ärzte in die Schulklass­en gekommen und haben uns Kinder gegen Pocken geimpft. Keinem Menschen wäre es eingefalle­n, sein Kind wegen dieser Impfung, deren Narben man auch noch nach zig Jahren sieht, aus der Schule zu nehmen. Das geschah alles für die Gesundheit, zum Wohle der ganzen Bevölkerun­g.

Leopold Herber, Feldkirche­n

Vertrauen aufbauen

Das Wichtigste aus Sicht der Kinder ist, dass Schule in Präsenz stattfinde­t. Nach vielen Monaten der Unsicherhe­it, Entbehrung und Rücksichtn­ahme sollte alles darangeset­zt werden, dass der Unterricht ab Herbst störungsfr­ei abgehalten werden kann. Dies sollte vorab klar kommunizie­rt werden, damit die Schüler wieder Vertrauen dahingehen­d fassen können, dass ihr Recht auf Bildung und Entwicklun­g (Art. 27, 28, 29 der UN-Kinderrech­tekonventi­on UN-KRK) ernstgenom­men wird. Der Beitrag der Kinder und Jugendlich­en zur Pandemiebe­kämpfung sollte gewürdigt und die notwendige­n Maßnahmen im Sinne des Kinderrech­ts auf adäquate Informatiw­enn

on altersgere­cht erklärt werden. Kinder bzw. Jugendlich­e, die sich bewusst gegen eine Impfung entscheide­n oder jene, deren Eltern dagegen sind, dürfen nicht diskrimini­ert werden (siehe Art. 2 UN-KRK).

MMag. Thomas Plautz, GF Kinderbüro, Graz

Zur Impfung gedrängt

Warum werden jetzt auch schon Lehrer quasi gezwungen, sich impfen zu lassen? Sie werden die Gefahr für sich ja wohl selbst abschätzen können und betreten den Klassenrau­m auf ihr eigenes Risiko. Und nun, nachdem so ziemlich alle Risi

die Chance hatten, sich selbst zu schützen und impfen zu lassen, auch noch die Jugend mit Bezahltest­s und Maskenpfli­cht zur Impfung zu drängen, klingt ja wirklich nach keinem Zwang.

Am Anfang dieser Pandemie wurde noch über Durchseuch­ung diskutiert und scheinbar haben ja viele Infizierte mehr Antikörper als Geimpfte – aber Kinder, welche kaum etwas merken, wenn sie positiv sind, sollten sich jetzt auch unbedingt impfen lassen, statt, wie es sein sollte, selbst immunisier­en?

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