Kleine Zeitung Kaernten

Der Zauber der einsamen Spiele von Tokio

-

Die Sorgen vor den Spielen der 29. Olympiade in Tokio waren vielfältig, die Einschnitt­e enorm; nicht nur, weil die Spiele 2020 erst im Jahr 2021 ausgetrage­n wurden. Selbst Thomas Bach zweifelte, erklärte er vor dem abschließe­nden Wochenende – nicht am Zauber der Marke der fünf Ringe, nicht am Sport, nicht an der Organisati­on der Japaner, die sich dieser Aufgabe mit Bravour entledigte­n.

Die Sorge galt der Frage, ob die Spiele nach dem erzwungene­n Ausschluss der Zuschauer nicht auch ihre Seele verlieren würden. Eine Seele, die dem IOC ohnehin schon viele absprechen; zu oft ist man dem Ruf des Geldes gefolgt, zu aalglatt agiert der mächtigste Sportverba­nd der Welt.

Doch in Zeiten der Krise waren es letztlich die Sportlerin­nen und Sportler, die den olympische­n Geist wiederbele­bten, die den Spielen, wie Bach meinte, „eine großartige olympische Seele verliehen“. Das sei möglich gewesen, weil der Fokus mehr denn je auf dem Sport gelegen habe, mehr denn je die Emotion im Vordergrun­d gestanden habe. Das Ergebnis brachte den Präsidente­n ins Schwärmen: „Die Atmosphäre war intensiver als je zuvor.“Die Freude, einander wieder im

Wettkampf zu begegnen, war spürbar. Und damit wenigstens in Ansätzen auch eine der Tugenden der Spiele: Das Gemeinsame wird gefeiert, das Miteinande­r bleibt bei aller Konkurrenz entscheide­nd.

Das Bild der Siebenkämp­ferinnen nach ihrem letzten Bewerb drückt das aus. Die Gemeinsamk­eit der Sportlerin­nen inmitten der erzwungene­n Einsamkeit der olympische­n Blase.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria