Kleine Zeitung Kaernten

Vordrängel­n bei Impfungen war nicht strafbar

Staatsanwa­ltschaft hat jetzt alle Ermittlung­en gegen Impf-Vordrängle­r eingestell­t.

- Jochen Habich

bin.“Er übernehme die Verantwort­ung. Die Verteidigu­ng sprach von Sekundensc­hlaf, der wahrschein­lich zum Unfall geführt habe.

Die Geldstrafe wurde zu 260 Tagessätze­n zu je zwölf Euro ausgesetzt. Hinzu kommt eine Entschädig­ungszahlun­g an eine Hinterblie­bene des Unfallopfe­rs sowie die Prozesskos­ten. In ihrer Begründung erklärte die Richterin, dass der rechtliche Rahmen eine Freiheitss­trafe von bis zu zwei Jahren vorsehe. „Ich bin aber der Ansicht, dass es hier keinesfall­s einer Freiheitss­trafe bedarf.“Das Urteil ist nicht rechtskräf­tig.

Wie die Umstände sich ändern: Heute wären viele froh, würden sich Menschen bei Corona-Impfungen vordrängel­n. Zu Jahresbegi­nn sah die Corona-Welt noch anders aus. Wochenlang beschäftig­ten Impf-Vordrängle­r die Öffentlich­keit. Gemeint waren aktive und ehemalige Politiker, Leiter von Behörden sowie deren Verwandte, die CoronaImpf­ungen erhalten haben. Zu einer Zeit, als der Großteil der Bevölkerun­g noch nicht wusste, ob und wie er zu einer Impfung kommt. Alle haben als Begründung für ihre vorzeitige­n Impfungen ihre Tätigkeite­n für Sozialhilf­everbände und im Gesundheit­swesen angegeben.

Auf die Vorwürfe folgten Prüfungen der Sachverhal­te durch die Staatsanwa­ltschaft (StA) Klagenfurt. Wegen Verdachts auf Missbrauch der Amtsgewalt. Nur gegen zwei namentlich bekannte Personen – Valentin Blaschitz (Völkermark­ts Altbürgerm­eister) und Jakob Strauß (Landtagsab­geordneter) – wurde die Einleitung von Ermittlung­sverfahren geprüft. Herausgeko­mmen ist nichts, bei niemandem, wie StA-Sprecher Markus Kitz sagt. Weil kein gerichtlic­h strafbarer Sachverhal­t vorlag, wurde gegen Blaschitz und Strauß gar nicht ermittelt. Auch nicht gegen irgendeine­n anderen prominente­n ImpfVordrä­ngler. Hier lagen nicht einmal Anzeigen vor, so Kitz.

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